Nach Mega-Streik: 40 Jugendliche nach Schulreise auf Teneriffa gestrandet

Es ist der Tag nach dem Mega-Streik, der in Deutschland nicht nur den Bahn- sondern auch den Flugverkehr lahmlegte. Besondere Konsequenzen daraus bekamen 40 Schüler und zwei Lehrer vom Spezialgymnasium "Salzmannschule" in Schnepfenthal zu spüren, denn die saßen plötzlich auf Teneriffa fest.
Die Schüler der Klassenstufen 9 und 10 des Sprachengymnasiums sollten am Montag von ihrem Schüleraustausch mit dem Colegio Sta. Maria del Mar in Santa Cruz nach Hause fliegen, als es hieß 'Wir können in Deutschland nicht landen'. 

Fluggesellschaft kündigt Vertrag 


Anstatt sich um einen Ersatzflug zu kümmern, hatte die zuständige Fluggesellschaft "Condor" dann einfach den Vertrag über die Gruppenreise gekündigt. Da ist guter Rat teuer - im wahrsten Sinne, denn eine Rückreise für 42 Personen ist nicht mal so eben schnell neu organisiert. Den Schülern bleibt nichts anderes übrig, als über die nächsten Tage verteilt einzeln oder in kleinen Gruppen wieder zurück nach Deutschland zu fliegen. Die ersten sind am Dienstag schon wieder in Deutschland gelandet. Die Crux: Die Eltern müssen erstmal privat für die Flüge aufkommen und die Tickets kosten schnell mehrere Hundert Euro. 

"Meine Mutter hat zum Glück schnell ein Rückflugticket für mich bekommen", berichtet Schülerin Khiana Bruder im LandesWelle-Interview. "Die Ticket-Preise sind am Montag in Sekunden gestiegen, wir haben noch eins für 420 Euro ergattert." Bis Freitag muss Khiana noch auf ihren Rückflug warten 

Alle Schüler haben Rückflug


Laut Mitteilung des Bildungsministeriums konnte mittlerweile zeitnah für alle Betroffenen die Rückreise organisiert werden und die Jugendlichen müssen nicht etwa bis dahin am Flughafen bleiben, sondern können die restliche Zeit in ihren Gastfamilien verbringen. Das ist nicht selbstverständlich, findet Khiana und ist ihrer Gastfamilie dankbar, immerhin dauert ihr Aufenthalt dort nun fast doppelt so lang, als ursprünglich geplant. "Was ich jetzt noch bis Freitag hier mache, ist noch unklar, darüber haben uns die Lehrer noch nicht informiert", sagt die Schülerin. Am wahrscheinlichsten sei es, dass sie einfach mit ihrer Austauschschülerin in die Schule geht und für die Dauer des Schultages die Zeit mit ihren deutschen Mitschülern in der Bibliothek verbringt. 

Die Stimmung unter den Mitschülern habe sich nach dem stressigen Montag allerdings schon wieder entspannt, nachdem nun jeder ein Rückflugticket hat. 

Streik gilt als höhere Gewalt 


Bisher sei nicht geklärt, ob die Fluggesellschaft die Kosten für die Tickets übernimmt, denn ein Streik git als 'höhere Gewalt'.
Die Landeselternvertretung forderte am Dienstag laut dpa, eine eindeutige Rechtslage für solche Ausflüge zu schaffen. Sprecherin Claudia Koch sagte, Klassenreisen und Exkursionen sei "Lernen am anderen Ort".

Die Schule und damit das Land sollten ihrer Einschätzung nach in der Verantwortung stehen. Es könne nicht sein, dass die Eltern auf den entstehenden Zusatzkosten sitzen blieben. Koch erinnerte an das Jahr 2020, als wegen der Pandemie zahlreiche Klassenreisen storniert werden mussten: "Damals wurde deutlich, dass die aktuelle Rechtslage zumindest verbesserungswürdig ist."

(red/dpa)

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