Landtag stimmt am Freitag über Misstrauens-Antrag gegen Bodo Ramelow ab

Die für Montag geplante Abstimmung über die Auflösung des Thüringer Landtages ist geplatzt. Als Reaktion reichte die AfD-Fraktion am Montag den Antrag auf ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Ministerpräsident Bodo Ramelow ein. Am Freitag soll abgestimmt werden.

Mehrheit der Abgeordneten müsste für Gegenkandidaten stimmen

Björn Höcke vs. Bodo Ramelow wird es am Freitag beim konstruktiven Misstrauensvotum im Thüringer Landtag heißen. Die AfD-Fraktion will Bodo Ramelow und damit die rot-rot-grüne Minderheitsregierung stürzen. Als Mittel dazu hatte die Fraktion am Montagvormittag den Antrag auf ein konstruktives Misstrauensvotum eingereicht. Das Ziel der AfD-Fraktion: „Mit dem von uns beantragten konstruktiven Misstrauensvotum wollen wir die formalen Voraussetzungen dafür schaffen, die gescheiterte Minderheitskoalition von Bodo Ramelow zu beenden.“


Artikel 73 – konstruktives Misstrauensvotum

Der Landtag kann dem Ministerpräsidenten das Misstrauen nur dadurch aussprechen, dass er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt. Den Antrag kann ein Fünftel der Abgeordneten oder eine Fraktion einbringen. Zwischen dem Antrag und Verfassung | 71 der Wahl müssen mindestens drei, dürfen jedoch höchstens zehn Tage liegen. Die Wahl erfolgt in geheimer Abstimmung.

Laut der Thüringer Verfassung kann der Landtag dem Ministerpräsidenten „das Misstrauen nur dadurch aussprechen, dass er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt“. Ein Fünftel der Abgeordneten oder auch eine Fraktion kann den Antrag einbringen, über den nach mindestens drei und höchstens zehn Tagen abgestimmt werden muss.
Um Bodo Ramelow das Misstrauen auszusprechen benötigt Gegenkandidat Björn Höcke 46 Stimmen der Abgeordneten.

Aussichten für Höcke scheinen gering

Die Aussichten, dass Björn Höcke neben den 22 Stimmen seiner eigenen Fraktion noch 24 Stimmen der übrigen Parlamentsmitglieder bekommt, scheinen gering. „Wir werden uns auf die durchschaubaren Spiele der AfD nicht einlassen“, erklärte die CDU.
FDP-Fraktionschef Thomas L. Kemmerich schrieb auf Twitter:

 
Auch Grünen-Fraktionschefin Astrid Rothe-Beinlich findet auf Twitter klare Worte:

Bodo Ramelow reagiert gelassen auf den Antrag

In einem Pressestatement am Dienstagmittag wirkte Ministerpräsident gelassen in Bezug auf die geplante Abstimmung im Landtag: „Es steht der Opposition zu einen Antrag nach Artikel 73 zu stellen. […] Herr Höcke wird am Freitag sich als Kandidat der Abstimmung stellen. Das hätte er am 04. März [2020, Anm. der Redaktion] schon im dritten Wahlgang haben können, als er gegen mich nicht mehr angetreten ist. Deshalb sehe ich auch die Aufgabe, dass das Parlament damit souverän umgeht […]“

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