Spielplatz nach Auftreten von Ölkäfern gesperrt

Kleine Käfer, große Auswirkungen - in Martinfeld im Kreis Eichsfeld hat das Auftreten von Ölkäfern zur Sperrung des Spielplatzes des örtlichen Kindergartens geführt. 

Der Ölkäfer, der eine Größe von drei bis vier Zentimetern erreichen kann, gilt nämlich als giftig. Die Insekten produzieren eine Substanz namens Cantharidin, die unter anderem Hautverbrennungen verursachen kann.

Vom Ölkäfer geht keine Gefahr aus 


Einen Grund zur Panik gibt es allerdings nicht, versichert Marcel Mühlfeit von der unteren Naturschutzbehörde, die mit dem Fall betraut wurde. "Ja, der Käfer ist giftig, aber er sticht nicht, beißt nicht und verspritzt sein Gift auch nicht. Das einzige, was passiert, ist, dass, wenn man den Käfer in die Hand nehmen würde, an seinen Gelenken dieses Abwehrsekret austritt. In diesem Sekret ist das Gift in einer sehr geringen Dosierung. Selbst wenn man den Käfer direkt in die Hand nehmen würde, erzeugt das nur leichte Symptome, wie etwa eine lokale Hautrötung."

Auch wenn er gerade in der Nähe von kleinen Kindern nicht der willkommenste Gast ist, ist das Auftreten des Ölkäfers für die Natur ein gutes Zeichen. Die Käfer leben beispielsweise in Symbiose mit Wildbienen und kommen nur dort vor, wo das ökologische Gleichgewicht noch nicht zu arg ins Wanken geraten ist. Trotzdem die Käfer-Weibchen viele Eier legen, entwickelt sich nur aus einem Bruchteil der Larven tatsächlich Käfer - bis dahin dauert es gut zwei Jahre und dann ist seine Lebenszeit stark begrenzt. Nur etwa einen Monat seines Lebens verbringt das Insekt im Käferstadium. 

Insekt steht unter strengem Schutz 


Der Ölkäfer gehört zu den besonders geschützten Arten in Deutschland und darf weder in seiner Lebensweise gestört noch getötet werden. Für die Kindergartenkinder in Martinfeld heißt das einfach abwarten. "Der Lebenszyklus der Käfer ist in maximal drei Wochen beendet", erklärt Mühlfeit. "Eine Beseitigung oder ein Umsetzen der Käfer, wie man das beispielsweise mit einem Hornissennest machen würde, würde in diesem Fall nichts bringen."

Generell, so der Tipp des Naturschützers, sollte man dem Ölkäfer nicht mit Angst sondern Respekt begegnen. Eine aktive Gefahr geht von dem Insekt nicht aus und so sei auch das Absperren von Gebieten, wo der Käfer auftritt, keine per se notwendige Maßnahme. 

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