Schwimmkurse für Erwachsene

Rund 5% der Bevölkerung sagen von sich aus: sie können nicht schwimmen. Das berichtet die DLRG in einer Erhebung von 2022. Diese Zahl könnte sich bald erhöhen, da viele Kinder auch wegen coronabedingten Schließungen der Schulen und Schwimmbäder nicht schwimmen können. Das als erwachsene Person nachzuholen - gar nicht so einfach. Denn viele kämpfen mit Traumata und Ängsten. So auch unser Reporter Florian Trümper. Aber er hat es jetzt ausprobiert und sich von einer Schwimmlehrerin im Arnstädter Schwimmbad zeigen lassen, wie so ein Schwimmkurs für Erwachsene abläuft.

"Ich bin gespannt, aber auch aufgeregt" 


Florian kann sich also gut in die Situation von Betroffenen reinversetzen: "Das letzte Mal, wo ich hier war, war nicht so schön", erinnert er sich an den eigenen Schwimmunterricht in der Schule. Denn er musste von Mitschülern aus dem Wasser gerettet werden, da die Lehrer gerade nicht richtig hingesehen haben. Das hat auch bei ihm Spuren hinterlassen, sodass er immer Respekt vor dem Wasser hatte und nie richtig schwimmen gelernt hat. Deswegen geht es bei den ersten Schritten ins Wasser erstmal um die Gewöhnung ans Wasser. Das erklärt Anne Weizenfink, Schwimmlehrerin im Arnstädter Schwimmbad.

Schritt für Schritt die Angst vor dem Wasser verlieren


Nachdem die beiden bisschen durch das Wasser gelaufen sind, welches bis zur Brust reicht, wird klar: damit hat Florian keine Probleme. Er ist es nämlich gewöhnt, durch das Wasser zu gehen, da er gerne in die Therme geht. "Normalerweise dauert das alles viel länger", sagt Anne Weizenfink. Es sei wichtig individuell auf die Menschen einzugehen. Das kann mal länger und mal kürzer dauern.
Auch bei der nächsten Übung hat Florian weniger Probleme: mit dem Kinn im Wasser soll er ins Wasser pusten, um sich an das Gefühl von Wasser nah am Gesicht zu gewöhnen. 

"Beine zum Po, Spreizen, Schließen!"


Bei der nächsten Übung ist er jedoch noch unsicher. "Ich habe hier ein Brett, da kannst du dich so drauflegen", sagt Anne. Doch sie merkt: Florian fühlt sich sichtlich unwohl und hat das Gefühl unterzugehen. Die Lösung: mit zwei Brettern hat er mehr Auftrieb und kann sich besser auf das Brett legen. Damit sind seine Füße vom Boden weg: "Das ist mehr die Schwimmposition, die wir dann später brauchen", erklärt Anne. Dafür wird jetzt auch die Beinbewegung geübt, "die komplizierter und wichtiger fürs Schwimmen ist als die Arme", sagt Anne. Mit der Anweisung "Beine zum Po, Spreizen, Schließen!" sitzen beide am Beckenrand und machen die Schwimmbewegung der Beine trocken nach. Später klappt das auch im Wasser ganz gut. Und siehe da: nach dieser Übung traut sich Florian auch nur noch auf einem Brett durchs Wasser zu gleiten.

Schwimmen lernen braucht Zeit


"Normalerweise nehmen wir uns mehr Zeit natürlich, das ist jetzt alles im Schnelldurchlauf", sagt Anne Weizenfink. Aber sie erkennt: "Du bist schon echt gut, ich glaube du bräuchtest gar nicht so viele Stunden, dann könntest du schon schwimmen." Und auch Florian ist begeistert: "Ich nehme mir das vielleicht jetzt vor, dann kann ich im Sommer vielleicht meine Freunde überraschen, dass ich schwimmen kann!". Das ganze LandesWelle-Team wünscht dir dabei gutes Gelingen, lieber Flo!

Interessierte, die das Schwimmen auch erlernen wollen, können sich beim Arnstädter Schwimmbad per Mail oder Telefon melden. Das Schwimmteam bietet auch Einzelstunden an. Ansonsten wird man benachrichtigt, wenn wieder ein Erwachsenen-Schwimmkurs stattfindet.

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