Was bedeutet Konklave?
Das Wort Konklave kommt aus dem Lateinischen – cum clave – und heißt so viel wie „abgeschlossen mit einem Schlüssel“. Und das war früher tatsächlich wörtlich zu nehmen:
Die wahlberechtigten Kardinäle wurden nach dem Tod eines Papstes in der Sixtinischen Kapelle neben dem Petersdom eingeschlossen – ohne Kontakt zur Außenwelt, ohne Interviews, ohne fließend Wasser, dafür mit viel Gebet und Konzentration.
Papst Johannes Paul II. hat das Verfahren modernisiert: Die Kardinäle dürfen heute in einem Gästehaus im Vatikan wohnen. Eingeschlossen sind sie nicht mehr.
Aber abgeschottet bleibt das Konklave trotzdem: kein Handy, kein Fernsehen, keine Zeitung, keine Telefonate. Und Social Media? Streng verboten.
Wer darf den Papst wählen?
Wahlberechtigt sind nur Kardinäle unter 80 Jahren. Aktuell sind das 135 Männer aus 65 verschiedenen Ländern. Darunter auch drei deutsche Kardinäle.
Kurios wird’s beim Kardinal Philippe Ouédraogo aus Burkina Faso: Je nach päpstlichem Jahrbuch ist er entweder 79 oder 80 Jahre alt – und darf damit entweder gerade noch mitwählen oder eben nicht mehr.
Der Grund: Ouédraogo wurde zuhause geboren, ohne offizielle Urkunde. Er selbst hatte einmal den 25. Januar 1945 als Geburtsdatum angegeben – laut Jahrbuch 2024 wäre er also 80. Im Jahrbuch 2025 hingegen steht der 31. Dezember 1945 – damit wäre er noch 79.
Offenbar tauchte ein Ausweisdokument mit dem 30. Dezember auf – und auf das aktuellste Dokument wird sich vermutlich berufen. Verrückt, aber: Ouédraogo darf aller Voraussicht nach mitwählen.
Wie wird der neue Papst gewählt?
Ganz altmodisch und geheim – mit Stift und Papier. Jeder Kardinal schreibt seinen Favoriten auf einen Wahlzettel und wirft ihn in eine Urne. Wer eine Zweidrittelmehrheit bekommt, ist gewählt.
Gibt es nach 33 Wahlgängen noch keinen Sieger, kommt es zu Stichwahlen zwischen den beiden aussichtsreichsten Kandidaten.
Weißer oder schwarzer Rauch – was bedeutet das?
Öffentliche Infos darüber, wer wie viele Stimmen bekommen hat, gibt es nicht. Nur der Rauch verrät, wie’s läuft. Nach jeder Abstimmung werden die Stimmzettel verbrannt.
Gab’s keinen neuen Papst, werden schwarze Rauchsignale erzeugt – durch die Chemikalie "Naphtalin" - kennen wir eher als Stoff für Mottenkugeln.
Wird ein Papst gewählt, steigt weißer Rauch auf - unter anderem mit Laktose versetzt – ein unmissverständliches Zeichen: Die Kirche hat ein neues Oberhaupt.
Kurz danach tritt der ranghöchste Kardinaldiakon auf den Balkon des Petersdoms und ruft: „Habemus papam!“ Dann wird der Name des neuen Papstes verkündet – und Rom feiert.