Meine erste Wahl: Die erste Briefwahl

Die einfachste Art als Bürgerin und Bürger, Politik mitzugestalten, ist regelmäßig wählen zu gehen. Egal, ob Kommunal-, Landtags- oder zur Bundestagswahl. Sofern Sie als Wahlberechtigter im Wählerverzeichnis eingetragen sind, können Sie Ihr Wahlrecht ausüben. Das trifft am 26. September 2021 auf etwa 1,7 Millionen Einwohner von Thüringen zu. Sie können am Wahlsonntag im zugehörigen Wahllokal, oder bereits im Vorfeld per Briefwahl ihre Stimme abgeben.

Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sich Birgit Meusel aus dem Landkreis Sömmerda für eine Stimmabgabe per Briefwahl entschieden. Aus gutem Grund: Denn als Mutter von drei Kindern im Alter zwischen 2 und 7 Jahren kann sie nicht ausschließen, am Wahltag in Quarantäne zu sitzen, weil es in der Schulklasse oder Kindergartengruppe einen positiven Coronafall gab.


(Bildquelle: Birigt Meusel)

Bundestagswahl dieses Jahr besonders entscheidend

Vor allem dieses Jahr ist es für Birgit Meusel besonders wichtig, wählen zu gehen, vor allem für die Eltern in Thüringen in Deutschland, erklärt sie im LandesWelle Thüringen-Interview: „Dass ich das Gefühl habe, dass wir uns auch nach anderthalb Jahren noch in der gleichen Situation befinden: Die Kinder sind ungeimpft, die Kinder haben keine Luftfilteranlagen an den Schulen, die Kinder haben keine Luftfilteranlagen in den Kitas, es gibt keine besonderen Schutzmaßnahmen – und wir Corona-Eltern sind auf dem Stand wie vorher. Für mich hat sich nichts geändert. Ich versuche nach wie vor meine Kinder zu schützen: Ich trage auch doppelt geimpft weiter Maske, um das Virus gar nicht erst mit nach Hause zu bringen.“

Endspurt im Wahlkampf ist bei der Stimmabgabe vernachlässigbar

Der Aufwand, statt im Wahllokal ihre Stimme abzugeben die Briefwahlunterlagen zu beantragen, hält sich in Grenzen. Nachdem sie ihre Wahlbenachrichtigung zugeschickt bekam, hat sie ihren Briefwahlantrag umgehend zurückgeschickt und eine Woche später die entsprechenden Unterlagen erhalten. Ihre Stimme hat sie auch schon abgegeben. Angst, dass sie deshalb entscheidende Entwicklungen im Endspurt des Wahlkampfes verpasst, hat Birgit Meusel nicht: „Für mich ist es wichtig gewesen, dass meine Werte und meine Inhalte mit dem Programm größtenteils übereinstimmen. Es gibt nie den perfekten Kandidaten oder die perfekte Kandidatin.“
„Für mich ist einfach wichtig, dass das hauptsächlich mit meiner Wertebasis funktioniert. Und da denke ich, habe ich eine gute Wahl getroffen.“ (Birgit Meusel über ihre Stimmabgabe bei der Briefwahl)
Vor allem im November letzten Jahres war die Briefwahl im Rahmen der US-Präsidentschaftswahl in aller Munde. Auch von Ex-US-Präsident Donald Trump wurden die Gerüchte angeheizt, Briefwahlstimmen könnten verschwinden und so eine massive Wahlbeeinflussung stattfinden. Eine Angst, die Birgit Meusel nicht teilt: „Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass mein Briefumschlag dort ankommt, wo er hingehört, nämlich beim Wahlleiter, dort entsprechend verwahrt wird und an dem Tag aufgemacht wird und meine Stimme ausgezählt wird, wo die Wahl stattfindet. Ich habe da ein sehr großes Vertrauen in die Demokratie.“

Politischer Dialog auch in den sozialen Medien

Birgit Meusel ist studierte Politikwissenschaftlerin, arbeitet als politische Beraterin - und ist in den Sozialen Medien aktiv. Als "provinzmutti" und postet sie im Netz, bei Twitter oder auch Instagram. Für sie auch ein wichtiges Instrument, um mit Followern und Followerinnen über Familienthemen, aber auch Politik zu sprechen: „In erster Linie bin ich unterwegs um einen gewissen Dialog auf Augenhöhe zu führen. Im letzten Jahr habe ich viele Menschen vor allem über Twitter kennengelernt, die sich in der Initiative ‚Bildung, aber sicher‘ engagiert haben. Das trifft meine Werte, da mache ich mit und ich unterstütze das sehr.“
„Klar, hat man immer eine gewisse Verantwortung, wenn man Follower*Innen hat und da was von sich gibt. Ich gebe keine Wahlempfehlung ab, dafür habe ich nicht die Kompetenz, sondern ich möchte über Themen reden, über Werte und über Haltung und ich denke, das funktioniert ganz gut so.“ (Birigt Meusel über Ihr Engagement in den Sozialen Medien)
Auf Instagram thematisierte sie auch ihre erste Briefwahl:

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Irgendwann selber in die Politik zu gehen, ist für Birgit Meusel eher kein Thema. Dennoch macht sie Politik: „Ich mache Politik, indem ich rede, indem ich Dialoge führe – auch mit Abgeordneten, mit Minister*Innen. Das ist sehr viel machen, das kostet sehr viel Zeit, das ist sehr viel Engagement, das man nebenbei noch laufen hat. Und eigentlich hätte ich mir gewünscht, dass die Leute, die gewählte politische Vertreter*Innen sind, von selber machen und ich sie nicht dazu auffordern muss.“

Abseits der Politik schlägt Birgits Herz für ihren Garten, für die Permakultur. Dort versucht sie nach alternativen Anbaumethoden Gemüse anzubauen und hat auch Hühner. Diese Arbeit erdet sie, denn: „Politik macht nicht jeden Tag Spaß, aber meistens ist es schon gut.“

Hier können Sie ebenfalls Ihre Briefwahlunterlagen beantragen.
Meine erste Wahl: Briefwählerin

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