Knipsen, Posten, Weiterleiten: Wie Ihre Urlaubsfotos nicht zur Urlaubsfalle werden

Es ist die schönste Zeit des Jahres und die will auch gebührend für die Ewigkeit festgehalten werden - die Urlaubszeit. Doch was tut man dann mit den oft hunderten Schnappschüssen, die sich meist auf dem Handy zusammensammeln? 

Was früher nach dem Urlaubsspaß das Familienalbum füllte, landet heute nicht selten direkt im Internet und kann bei den Heimkehrern auf mehrere Arten für Katerstimmung sorgen.

So gehen Sie clever und sicher mit ihren Urlaubsfotos um: 

Rechtliches beachten 


Verletzen Sie nicht die Rechte anderer

Auch im Urlaub gilt, fremde Menschen, die nicht explizit eingewilligt haben, Teil ihres Fotos zu sein, sollten nicht mit fotografiert werden - besonders, wenn die Schnappschüsse in den sozialen Netzwerken landen sollen. Hier gilt das Recht am eigenen Bild. Ausnahme sind große Menschenmengen, etwa vor einer Sehenswürdigkeit oder auf einem belebten Platz. Hier gelten, andere Menschen in ihrem Foto als "Beiwerk" und dürfen abgelichtet werden. 

Keine Aufnahmen an FKK-Orten 

Auch wenn sie "nur Beiwerk" sind,  sind fremde Personen an FKK-Stränden für Fotos tabu. In der Regel ist bereits die Aufnahme solcher Bilder durch den Hausrechtsinhaber des jeweiligen Strandabschnitts untersagt. Aber auch ohne eine ausdrückliche Untersagung gilt für Abbildung nackter Personen die Regel: Keine Veröffentlichung ohne Einwilligung. Außerdem kann bereits das Fotografieren an sich einen Eingriff in die allgemeinen Persönlichkeitsrechte darstellen und strafbar sein.

Vorsicht bei Kunst und Co. 

Das Fotografieren im Museum ist bei Besuchern beliebt, aber nicht immer erlaubt. Denn auf Grundlage des Hausrechts kann das Aufnehmen von Bildern untersagt werden - hierzu gehört auch ein schneller Schnappschuss mit dem Handy. Erlaubt ein Museum Aufnahmen für private Zwecke, ist dennoch bei Aufnahmen neuerer Kunst das Urheberrecht zu beachten, sollten Sie die Aufnahmen im Netz posten wollen.

Das Urheberrecht erlischt bei eigenständigen Werken erst 70 Jahre nach dem Tod eines Künstlers. Wer Fotos solcher Werke bei Instagram und Co. postet riskiert eine teure Abmahnungen und kann dazu verpflichtet werden, das Bild in dem sozialen Netzwerk wieder zu löschen.

Die gute Nachricht: Kunst im öffentlichen Raum dürfen Sie bedenkenlos ablichten und teilen

Vorsicht bei Facebook, Instagram und Co.


Bilder von Kindern nicht ins Netz stellen 

Viele Eltern zeigen gerne auch Urlaubsbilder ihrer Kinder. Was für das Teilen der Urlaubserinnerungen für Familie und Freunde völlig in Ordnung ist, sollten Sie als "No Go" im Netz betrachten. Sowohl von sozialen Netzwerken, als auch sonstigen Online-Stellen aus können diese Bilder allzu schnell in die falschen Hände gelangen. Pädophile nutzen gerne öffentliche Profile in sozialen Netzwerken sowie Blogs und andere Websites um an Kinderbilder zu gelangen - dabei spielt es keine Rolle, wie "harmlos" die Bilder zu sein scheinen. 

Einladung an Einbrecher 

Wer Urlaubsfotos in Echtzeit auf öffentlichen Profilen im Netz veröffentlicht oder in Online-Gruppen teilt, signalisiert damit auch Kriminellen, dass man nicht zu Hause ist. Oft sind Standorte von Häusern oder gar genaue Adressen nur allzu leicht herauszufinden und Einbrechern Tür und Tor geöffnet. Teilen Sie ihre Fotos besser nach dem Urlaub oder stellen Sie ihre Profile privat. 

"Nerv-Faktor" Urlaubsbild?


Auch wer seine Urlaubsbilder nur mit Freunden und Verwandten teilt, hat vielleicht die Sorge, die tollen Bilder vom Strand oder dem Städtetrip erzeugen eher Missgunst als Freude beim Gegenüber. Hier gibt Psychologe Prof. Alfred Gebert erstmal Entwarnung. Er meint, Urlaubsbilder machen uns prinzipiell erstmal glücklich. "Das sind ja meistens auch sehr schöne Fotos mit Sonnenschein und blauem Wasser - das ist doch eigentlich etwas sehr positives. Die meisten Leute freuen sich, wenn sie so schöne Bilder sehen und diese Freude löst im Gehirn Glückshormone aus", erklärt Gebert. 

Aber auch für die, die vielleicht eher etwas Neid spüren, wenn Facebook und Instagram einem gefühlt nur noch Urlaubsbilder von anderen auf den Bildschirm spülen, hat der Psychologe einen Tipp: "Man sollte da eine Toleranz entwickeln und sich sagen, wenn ich mich für andere freue, weil die es so gut haben, hab ich ja selber auch ein positives Gefühl. Und dann kann man sich auch seine eigenen Urlaubsbilder anschauen und an schöne Zeiten zurückdenken, die man selbst schon erlebt hat." 

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