Frühlingszeit = Allergiezeit - Märchen & Mythen

Am 20. März ist wieder Frühlingsbeginn! Die einen freuen sich über Sonne, blühende Wiesen und Wälder und Spaziergänge an der frischen Luft - die anderen befürchten dicke Augen und eine laufende Nase, denn die Frühlingszeit ist auch immer die Allergiezeit.
Wir haben mit HNO-Arzt Dr. Matthias Wiest aus Erfurt zu den bekanntesten Mythen rund um Allergien und Heuschnupfen gesprochen.

Sind Allergien vererbbar?
"Die Allergien an sich sind erstmal nicht vererbbar. Aber wenn eine familiäre Belastung da ist, wenn Eltern, Großeltern schon Allergiker sind, dann hat derjenige auch ein größeres Risiko im Laufe des Lebens Allergien zu entwickeln. Zusätzlich ist es so: Wer schon eine Allergie hat, bekommt leichter auch zusätzliche Allergien."

Ist meine Pollen-Allergie im Winter weg?
"November, Dezember, Januar ist durchaus schon Pollenflug-Zeit für die frühblühenden Bäume, also die Hasel und die Erle. Die - auch da wieder je nach Wetterlage - schon eine Pollenbelastung verursachen. Sicher keine starke Belastung, aber für einen empfindlichen Allergiker ist sicher eine mäßige Belastung durch Pollen auch im Winter da."

Allergien sind in der Stadt schlimmer als auf dem Land.
"Das kommt sicher ein bisschen drauf an: Wenn Sie direkt neben der Birke wohnen, in der Stadt oder auf dem Land ist dann eigentlich egal. Und wenn Sie neben der Birke wohnen und es ist ein Jahr, wo schönes Wetter ist und die Birke viele Pollen auswirft, haben Sie Beschwerden, egal, ob Sie auf dem Land wohnen oder in der Stadt."

Einmal Allergiker - immer Allergiker!
"Eigentlich sind Sie Ihr Leben lang Allergiker. Wer eine Allergie hat, hat eine Allergie und die wird auch immer nachweisbar sein. [...] Aber Patienten, die im höheren Lebensalter sind, haben in der Regel weniger allergische Beschwerden als beispielsweise Teenager. Weil sie natürlich 60, 70 Jahre lang diese Pollenallergie mitgemacht haben. Und sowas können Sie sozusagen als natürliche Hypersensibilisierung sehen."
Dr. Wiest hat natürlich auch ein paar gute Tipps für Pollen-Allergiker: "Pollen- oder Heuschnupfen-Allergiker können [ihre Beschwerden] zum Beispiel mit einer Nasendusche nicht abschließend behandeln, aber deutlich reduzieren. Weil durch die Nasendusche spülen Sie die Pollen, also das Allergen, aus der Nase raus. Und damit ist natürlich weniger Allergen da, das Beschwerden verursachen kann."

Wir haben aber auch noch ein paar weitere Tipps und Tricks gegen Heuschnupfen:

Pollen aus dem Weg gehen

  • Halten Sie die Fenster geschlossen, waschen Sie die Haare vor dem Schlafen und legen Sie Ihre Kleidung nicht draußen ab.
  • Vermeiden Sie außerdem Sport und Alkohol im Freien: Beides kurbelt die Durchblutung an und verschlimmert die Reaktion auf Pollen.
  • Helferlein im Alltag: Pollenschutzgitter für Fenster bzw. -filter für die Autolüftung sperren die lästigen Allergiebringer aus.

Bei Schnupfen und Niesen


  • Machen Sie eine Nasenspülung mit Salzwasser. Das spült die Pollen aus und desinfiziert Ihre Nasenschleimhaut. - Übrigens: Herkömmliches Nasenspray hilft bei einer Allergie nicht.
  • Homöopathie hilft auch: Fünf Globoli Sabadilla D6 helfen gegen Juck- und Niesreiz.

Bei Kopfschmerzen

  • Verreiben Sie zwei Tropfen Pfefferminzöl auf Schläfen, der Nase und im Nacken.
  • Legen Sie sich fünf Minuten einen nassen, kalten Lappen in den Nacken.
  • Schütten Sie sich kaltes Wasser ins Gesicht: Der Kälteschock bringt den Kreislauf in Schwung.

Bei Problemen mit den Augen

  • Hier hilft eine mit Gel gefüllte Kühlbrille, aber auch ein nasser Lappen auf den Augen.

Unser Pollenkalender:

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