"Wir bauen jetzt auf das Weihnachtsgeschäft" - Traditionsbäckerei mit großen Sorgen

Zwei Monate ist es her seit die altgediente Erfurter Bäckerei Roth in Daberstedt die Nachfolge der ebenso altgedienten Bäckerei Kreuter angetreten hat. Die erste Bilanz nach der Übernahme sieht leider ernüchternd aus, berichtet Michaela Malkic. Die 47-Jährige ist die Lebensgefährtin von Torsten Roth. Der Bäckermeister hat bereits 2014 die Nachfolge seines am 3. Mai diesen Jahres verstorbenen Vaters Hartmut Roth, der Backstube und Geschäft in der Magdeburger Allee seit 1967 überaus erfolgreich betrieb, übernommen.

Guter Start, spätere Probleme


"Wir hatten einen sehr, sehr guten Start. Die ersten zwei Wochen waren echt überwältigend", berichtet Malkic. "Jetzt ist es sehr viel ruhiger geworden. Es waren zwar auch Herbstferien und wir hatten eine große Baustelle im Straßenbereich, aber wir bangen gerade etwas. Wir kämpfen aber darum, dass wir den Standort in der Häßlerstraße halten können, denn der hat durchaus Potenzial."

Hilfe in puncto Werbung und Verbreitung hat sich die Bäckerei nun von der Erfurter Wohnungsbaugenossenschaft "WBG Einheit" geholt, die ihre Unterstützung zugesagt hat. 

Steigende Kosten auf allen Seiten


Als kleines Unternehmen ist die Bäckerei Roth mitten im Spannungsfeld der Energiekrise. Nicht nur die gestiegenen Energie- und Transportkosten, sondern auch die teureren Zutaten, Rohstoffe und der höhere Mindestlohn müssen abgefangen werden. Dagegen steht, dass viele Kunden selbst beim Einkauf sparen müssen. "Die Preise, die zum Beispiel ein Discounter halten kann, oder eine Backstraße im Supermarkt, die gehen bei uns nicht. Wir können preislich auch nicht mit Bäcker-Ketten konkurrieren, weil wir eben nur ein kleines Traditionsunternehmen sind", erzählt Michaela Malkic.  

Jetzt baue man auf das Weihnachtsgeschäft und die Effekte der Werbekampagne - und sei natürlich über jegliche Unterstützung sehr dankbar. "Wir versuchen ganz standhaft unseren Kopf über Wasser zu halten, denn kampflos geben wir nicht auf!" Trotz der aktuellen Sorgen ist das Ziel der Bäckerfamilie klar: sowohl im Süden, als auch im Norden der Stadt sollen die Filialen erhalten bleiben.

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