Was Sie über Lebkuchen noch nicht wussten

Jedes Jahr ein großer Aufschrei, wenn Ende August das erste Wintergebäck seinen Weg in den Supermarkt findet. Ist es für Lebkuchen noch zu früh? Viele Verbraucher sagen ja.

Was Sie noch nicht über das beliebte Wintergebäck wussten:


1. Lebkuchen waren schon bei den alten Ägyptern beliebt. Kleine honiggesüßte Kuchen wurden den Verstorbenen mit ins Grab gelegt. Die Römer kannten den panis mellitus - kleine Küchlein, die vor dem Backen mit Honig bestrichen wurden. Solche Kuchen wurden damals allerdings nicht nur zur Weihnachtszeit gegessen, sondern ganzjährig.

2. Seine Form, wie wir sie heute kennen, verdankt der Lebkuchen den Belgiern. Von der belgischen Gemeinde Dinant aus hat er schnell seinen Weg nach Aachen und in die fränkischen Klöster gefunden, wo er aufgrund seiner langen Haltbarkeit große Beliebtheit bei den Mönchen und Nonnen erlangte. Zu Notzeiten verteilten diese das süße Gebäck auch gerne an die hungernde Bevölkerung. Erstmals nutzten auch die Nonnen die "hostia oblata", das geweihte Messopfer, als Unterlage für den Lebkuchenteig. Der Nürnberger Lebkuchen soll seinen Ursprung im nahen Kloster in Heilsbronn haben.

3. Den Ruf als Lebkuchen-Metropole verdankte Nürnberg seiner verkehrsgünstigen Lage. Am Kreuzpunkt vieler Handels- und Gewürzstraßen gelegen, war Nürnberg der ideale Ort für die Lebkuchenbäckerei. Außerdem saßen die Lebküchner durch die großen Bienengärten rund um die Stadt direkt an der Honigquelle. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts taucht in Urkunden der Stadt erstmals die Bezeichnung "Lebkuchen" auf. Erst gegen 1643 genehmigte der Rat der Stadt Nürnberg die Gründung einer eigenen Lebküchnerzunft.

4. Wer denkt, der Lebkuchen hat seinen Namen von "Leben", liegt falsch. Forscher meinen, dass der Name vom lateinischen "libum" stammt, was so viel bedeutet wie Fladen, Flach- oder Opferkuchen.

5. Den Deutschen schmeckt es: Rund ein Kilogramm des süßen Weihnachtsgebäcks isst jeder Deutsche nach Zahlen des Bundesverbands der Süßwarenindustrie (BDSI) pro Jahr.

6. Lebkuchen sind umso hochwertiger, je mehr Ölsamen wie Mandeln, Hasel- oder Walnüsse und je weniger Mehl oder Stärke im Teig enthalten sind. Die "einfachen Lebkuchen", sogenannte Oblatenlebkuchen, müssen mindestens sieben Prozent Ölsaaten im Teig aufweisen. "Feine Lebkuchen" dagegen bestehen aus mindestens 12,5 Prozent Haselnüssen, Walnüssen oder Mandeln. Enthalten die Spezialitäten mehr mehr als 25 Prozent Nüsse und Mandeln, dürfen sie den Namen "Feinste Lebkuchen" oder "Elisenlebkuchen" tragen.

7. Bereits im September stehen die ersten Lebkuchen in den Regalen bereit. Das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK hat deshalb deutsche Verbraucher befragt, was sie von spätsommerlicher Weihnachtsstimmung halten. Hier gab nur knapp jeder Elfte an, das Weihnachtsgebäck schon im Spätsommer zu kaufen. In der Weihnachtszeit dagegen halten den Lebkuchen 73 Prozent der Deutschen für unverzichtbar.

8. Die genauen Begriffsbezeichnungen machen bei Lebkuchen den kleinen aber feinen Unterschied aus. Trägt ein Produkt nämlich den Namen "Nürnberger Lebkuchen" ist das eine Garantie dafür, dass die Spezialität tatsächlich auch im Gebiet der Stadt Nürnberg hergestellt wurde. Seit 1996 ist die Marke "Nürnberger Lebkuchen" als sogenannte geschützte geografische Angabe europaweit geschützt.

9. Auch wirtschaftlich gesehen läuft es für den Lebkuchen gut. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland rund 84.000 Tonnen Lebkuchen, Honigkuchen und Printen produziert. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2016 nur 73.310 Tonnen.

10. Die wichtigsten Abnehmer deutscher Lebkuchen im Ausland sind der Reihenfolge nach Österreich, Polen und das Vereinigte Königreich.

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