So wurden UFO-Sichtungen über Thüringen untersucht

Die einen halten sie für Hirngespinnste, für andere ist ihre Existenz unumstritten. Die Rede ist von UFOs - unbekannte Flugobjekte, in denen Besucher aus dem All zur Erde kommen. 

UFO-Hype in den 90gern


In den 90gern erlebte das Genre rund um Außerirdische und ihre fliegenden Untertassen nicht zuletzt aufgrund der US-Mysteryserie Akte X medial einen wahren Hype. Die Grenze zwischen Fakt und Fiktion wurde da auch gern zugunsten guter Einschaltquoten weit nach hinten gedrückt. Während der Schweizer Buchautor Erich von Däniken vor ausverkauften Hallen über Besuche von Außerirdischen in längst vergangenen Zeiten referierte, flackerte im Fernseh-Hauptprogramm Doku über Doku über vermeintliche Alien-Autopsie-Videos über die Bildschirme. Das war nicht nur Wasser auf den Mühlen der Verschwörungstheoretiker, sondern verleitete auch den ein oder anderen Skeptiker dazu, hinter schwirrenden Lichtern am Nachthimmel eventuell mehr zu vermuten. 

Heute sind UFOs weitgehend aus dem medialen Interesse verschwunden, dafür aber in sozialen Netzwerken umso verbreiteter. Nicht nur die Möglichkeit mit verblüffend einfachen technischen Mitteln Fotos und Videos zu fälschen, auch die rasend schnelle Verbreitung von Aufnahmen vermeintlicher Himmelsphänomene trägt dazu bei. Dazu kommt, dass über unseren Köpfen von Drohnen, über Lasershows bis hin zu Massen an Satteliten im Orbit einfach einiges los ist. Umso wichtiger ist es, dass es Menschen gibt, die UFO-Sichtungen auf den Grund gehen. 

GEP untersucht UFO-Sichtungen 


Wer in Deutschland glaubt, ein waschechtes Ufo gesehen zu haben, wird früher oder später auf die GEP stoßen, die Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens. Die GEP dient als gemeinnützige Organisation in Deutschland bereits seit 50 Jahren als Anlaufstelle für Sichtungsmeldungen und Fragen zur Thematik der Unidentifizierten Flugobjekte und ist Mitglied im Interdisziplinären Forschungszentrums für Extraterrestrik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Schwerpunkte des Vereins liegen in der streng wissenschaftlichen  Einzelfalluntersuchung der übermittelten Sichtungsberichte und Foto-/Videoaufnahmen sowie in der Information der Öffentlichkeit über die Untersuchungsergebnisse. Auch aus Thüringen haben die Forscher bereits 109 Sichtungen registriert - darunter auch den wohl spektakulärste deutschen Foto-Fall.

1994 blickt die UFO-Welt nach Thüringen 

Eine vermeintliche Ufo-Sichtung im thüringischen Fehrenbach Anfang der 1990er-Jahre machte nämlich weltweit Schlagzeilen. Ein Mann meldete sich damals mit Polaroidfotos eines vermeintlichen UFOs, die sein Enkel im Garten geschossen hatte, bei der Zeitung. Die Fotos zeigten ein Flugobjekt von beachtlicher Größe, das tagsüber am Himmel über dem Ort erschien. Nach dem ersten Artikel in der Lokalzeitung griffen Dutzende Medien und Fernsehsender die Geschichte auf. Die Experten der GEP blieben skeptisch und forschten vor Ort nach. Tatsächlich war das UFO schnell gefunden - und zwar in der Spielzeugabteilung eines Möbelmarktes. Mit dem Fund konfrontiert, gab der jugendliche Enkel die Schwindelei schnell zu, die eigentlich nur dem Opa gelten sollte, sich jedoch dann verselbständigte. 

Der letzte Thüringer Fall der GEP stammt übrigens vom 13.08.2022. Von Bad Langensalza aus beobachtete ein Zeuge eine ungewöhnliche Lichterscheinung am Himmel, die auf den Triebwerksausstoß einer Flacon 9-Rakete zurückzuführen war, die gerade Satelliten in den Erdorbit ausgesetzt hatte.

Unterm Strich bleiben nur etwa fünf Prozent der UFO-Sichtungen unerklärt und das meistens aufgrund ungenauer Daten zu Ort und Zeit der Beobachtung.

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