Trennungs-ABC mit Trennungs-Coach Christina Rinkl

Die Trennung von einem Lebens- oder Ehepartner ist fast immer mit Gefühlschaos und oft mit Wut, Traurigkeit und schwierigen Entscheidungen verbunden. Kommen gemeinsame Kinder ins Spiel, wird jede Trennung zur großen Herausforderung.

Frauen durch diese schwierige Zeit zu helfen, ist die Aufgabe von Trennungs-Coach Christina Rinkl. Sie sagt, nach jedem Beziehungsende gibt es die Chance zu wachsen und sein Leben nach eigenen Wünschen neu auszurichten.

Wann getrennte Wege gehen?


Nicht immer muss es nach Ansicht der Expertin aber gleich zur Trennung kommen. Was einige Überraschen mag: Eine Affäre oder ein einmaliges Fremdgehen sieht Rinkl nicht zwingend als Grund: "Eine Affäre ist erstmal ein sehr deutliches Zeichen, dass in einer Beziehung etwas nicht richtig läuft. Hier ginge es vor allem für ein Paar darum, mal alle Karten auf den Tisch zu packen und sich gegenseitig zu fragen, was ist los bei uns." Wenn dann ein Paar tatsächlich bereit ist, miteinander zu arbeiten und zu erkunden, welche Faktoren zu dem Fehltritt geführt haben, gebe es für die Beziehung eine realistische Chance. "Affären passieren oft in Krisen - wenn sich etwas an den Lebensumständen geändert hat, wenn sich beide in der Rush-Hour des Lebens verloren haben", erklärt Christina Rinkl. Gebe es aber noch gegenseitige Gefühle, Respekt und Wertschätzung, könne man am besten mit Hilfe eines Profis versuchen die Probleme aufzuarbeiten und der Beziehung nochmal eine Chance zu geben. 

Wenn Gewalt, Alkohol und Drogen im Spiel seien und der Partner keinerlei Einsicht oder Willen zur Besserung zeige, dann sei das jedoch in einer Beziehung ein riesiges Alarmsignal, sagt Christina Rinkl. "Generell, wenn ein Partner dauerhaft nicht bereit ist gemeinsam an der  Beziehung zu arbeiten, oder bei schwierigen Themen immer dem anderen die Schuld gibt, dann sind das so die Theme, wo man ins Handeln kommen sollte."

Erste Schritte nach der Trennung 


Ist die Entscheidung zur Trennung in einem Partner gefallen, ist vor allem Klarheit in der Kommunikation wichtig, erklärt Rinkl. "Je schwammiger ich bin und je mehr ich rumdruckse, desto mehr wird das der Partner spüren und desto unguter wird der Verlauf des Gespräches."
Statt Vorwürfen könne man beispielsweise konkret erklären, wie man sich gegenseitig nicht mehr gut tut und irgendwann sollte dann klar die Nachricht fallen: "Ich möchte diese Beziehung beenden."

Es sei außerdem gut, eine wertschätzende Haltung gegenüber seinem nun Ex-Partner anzunehmen. "In der Regel ist das ja ein Mensch, mit dem wir lange Zeit zusammenwaren, mit dem wir Tisch, Bett und viele schöne Momente geteilt haben - und demgegenüber gilt es wertschätzend zu sein, auch in der Trennung.

Nach dem ersten Gespräch fängt die innerliche Verarbeitung des Beziehungsendes an. "Wir sind ja erst immer in so einer Phase, da wollen wir das, gerade als Verlassener, gar nicht wahrhaben, dann kommen irgendwann die Gefühle hoch - die Wut, die Angst vor der Zukunft und manchmal auch der blanke Hass - und irgendwann kommen wir dann hoffentlich wieder in ruhigere Fahrgewässer, in der man das hoffentlich in eine Akzeptanzphasen kommt."

Trennung braucht Zeit 


Wie mit allen schweren Phasen im Leben, wollen die meisten bestimmt auch über eine Trennung möglichst schnell hinweg kommen. Oftmals gibt es dann gut gemeinte Ratschläge, sich wieder in die Dating-Welt zu begeben oder gar Kuppel-Versuche aus dem Freundeskreis. Dabei braucht das richtige Verarbeiten einer Trennung vor allem Zeit, sagt Christina Rinkl. "Trennung ist eine der größten Krisen, die wir erleben im Leben. Da gilt es möglichst liebevoll mit sich selbst umzugehen und sich die Zeit zu geben, die man braucht. Wenn man aus einer langjährigen Beziehung kommt, kann das bis zu einem Jahr dauern."

Dabei helfen können so einfache Dinge, wie alte Hobbys wieder aufzunehmen, mit Sport anzufangen oder wieder mehr Freunde zu treffen - all das, was in einer Beziehung oftmals hinten runter fällt. 

Trennungs-NoGos

Der wahre Charakter eines Menschen offenbart sich, wenn er Chef wird, oder in einer Trennung, sagt Trennungs-Coach Christina Rinkl. Einige Verhaltensweisen während und nach einer Trennung, gehören deswegen für die Expertin einfach nur zum richtig schlechten Stil. Über das Telefon oder gar WhatsApp Schluss zu machen ist genauso mies, wie dem Ex-Partner einige Wochen nach der Trennung über Text mitzuteilen, dass da schon jemand neues ist. 

Genauso sollte man im Freundeskreis nicht auf einmal anfangen die "schmutzige Wäsche" der Beziehung auszubreiten. Diese Form des Tratschs bringt andere in eine unangenehme Situation und reflektiert am ehesten schlecht auf den eigenen Charakter. 

Und schließlich sollten auch die Kinder aus den Beziehungsangelegenheiten herausgehalten werden und schon gar nicht gezwungen werden Stellung zu beziehen.

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