Thüringer Storm Chaser sind Gewittern auf der Spur

Wenn andere bei Regen, Blitz und Donner froh sind, zu Hause zu sein, dann zieht es Felix Dietzsch vor die Tür. Der gebürtige Jenaer und Meteorologe ist nämlich Storm Chaser. Zusammen mit Gleichgesinnten ist er beim Thüringer Storm Chaser e.V. den Gewitterzellen auf der Spur.
Für die Sturmjäger haben Gewitter etwas Faszinierendes an sich. "Kein Gewitter gleicht dem anderen. Es gibt die unterschiedlichsten Strukturen von Gewitterzellen, die unterschiedlichsten Typen. Der ein oder andere hat bestimmt auch schon mal den Begriff "Superzelle" gehört, sowas hat dann auch schon einen gewissen Seltenheitswert", schwärmt Dietzsch. Das Ziel der Storm Chaser ist es, diese faszinierenden Wetter-Ereignisse zu dokumentieren - mit Fotos und Videos, aber auch mit wissenschaftlichen Messdaten. 

Sicherheit an oberster Stelle


Für die Art und Weise, wie man Storm Chasing betreibt, gibt es nur wenige - ungeschriebene - Regeln. Eine davon lautet, dass Sicherheit immer an erster Stelle stehen sollte. "Man sollte sich nie selber in Gefahr damit bringen", appelliert Felix Dietzsch. "Tatsächlich ist der Blitzschlag eine der größten Risikos, die man damit eingeht. Das muss man gut kalkulieren. Blitzeinschläge sind und bleiben unberechenbar, deswegen bleibt da immer auch eine gewisse Restgefahr." Im Zweifelsfall bleibt immer der Rückzug ins schützende Auto, das bekanntlich bei Gewitter ja wie ein faradayscher Käfig vor Blitzschlag schützt. 

Deswegen fahren die Sturmjäger auch, anders als man es vielleicht aus Action-Filmen kennt, nie direkt in eine Gewitterzelle hinein, sondern man positioniert sich außerhalb so, dass man einen guten Blick auf das Gesamtgeschehen hat. Dokumentiert wird dann das Gewitter selbst mit der Kamera, aber auch in besonders schweren Fällen, die Schäden, die das Wetter-Ereignis hinterlassen hat. 



Jeder kann Hobby ausprobieren 


Auch wenn viele Storm Chaser einiges an Geld in ihr Hobby investieren - allein die perfekte Foto-Ausrüstung kann einiges kosten - kann grundsätzlich erstmal jeder das Hobby ausprobieren. "Gewisse Grundkenntnisse im Wetterkarten lesen sind natürlich erforderlich, aber das kann man ja lernen", erklärt Dietzsch. Neben fotografischer Ausrüstung empfiehlt es sich außerdem, Gerätschaft für die Navigation und ein Smartphone oder Tablet mit mobilem Internet zur Hand zur haben, um ständig über die aktuellsten Wetterinformationen zu verfügen. 

Mittlerweile gibt es auch zahlreiche regionale Stormchaser-Gruppen wie den Thüringer Storm Chaser e.V., in denen man sich austauschen und mitunter wertvolle Tipps und Informationen bekommen kann.

Die beste Jahreszeit für die Gewitterjagd ist natürlich der Sommer, verrät Dietzsch. "Mitte bis Ende April guckt man dann schon, dass die Saison schon losgeht. Aber nicht nur die Sommergewitter stehen auf dem Fahrplan, es kann ja auch Wintergewitter geben. Diese sogenannten Kaltluftgewitter haben ebenfalls schöne Strukturen und bieten tolle Motive."

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