Thüringer entwickeln Grundlage für Katzenklappe mit Gesichtserkennung

Wenn Sie Ihr Handy entsperren wollen, reicht es heutzutage schon, wenn Sie einfach nur in die Kamera gucken. Gesichtserkennung macht's möglich.

Das funktioniert aber nicht nur beim Menschen, sondern sogar bei Tieren. Das Fraunhofer Institut in Ilmenau hat eine Katzenklappe entwickelt, die nur registrierten Vierbeinern Einlasse gewährt. 

Idee kam von der eigenen Katze


Mareike Helbig hat uns im LandesWelle-Interview erklärt, woher die Idee eigentlich kommt: "Ich bin selbst Katzenbesitzerin und meine Katze ist weder gechipt, noch soll sie ein Halsband tragen, womit sie sich im schlimmsten Fall strangulieren könnte. Und weil ich eben hier am Fraunhofer Institut arbeite und meine Kollegen gerade Algorithmen zur Gesichtserkennung von Menschen und Tieren erarbeiten, hatte ich die Idee, dass man das auch auf Katzen übertragen könnte. Bei Affen und Grizzlybären funktioniert es schon."

Das Projekt wurde laut Helbig schon vor ein paar Jahren gestartet und lief im Rahmen eines Ideenwettbewerbs. "Wir sind ja hier alle ziemlich helle und innovative Köpfe", lacht die Wissenschaftlerin. "Jeder, der eine Idee hat, kann bei dem Wettbewerb etwas einreichen. Daraufhin hat das ganze Institut für die Idee gestimmt und ich habe ein kleines Forschungsbudget bekommen. Dazu hab ich dann noch meine Kollegen aus der Gesichtserkennungsabteilung hinzugeholt."

Drei KI-Modell arbeiten zusammen 


Kurzerhand haben die Experten also eine künstliche Intelligenz darauf trainiert, Katzen zu erkennen. Dazu wurden der Algorithmus mit über 43.000 Katzenbildern gefüttert. Eine zweite KI musste dann lernen, Katzen nicht nur zu erkennen, sondern sie auch zu unterscheiden. Die dritte KI, die zum Einsatz kommt, kann außerdem erkennen, ob die Katze eine Beute, wie etwa eine Maus, dabei hat. Durch die Zusammenarbeit aller drei KI-Modelle sei die Erkennungsgenauigkeit sehr hoch, erklärt Helbig. 

"Der Zutritt wird wirklich nur gestattet, wenn die Katze, die reinkommen soll auch erkannt wird und wenn sie keine Beute dabei hat", sagt Mareike Helbig.  

Gespräche mit Herstellern laufen 


Eine Katzenklappe, die schon mit den Algorithmen aus Ilmenau arbeitet, gibt es derzeit zwar noch nicht, aber die Gespräche mit den Herstellern laufen bereits und es gibt großes Interesse. 

Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis fremde Katzen vor der Katzenklappe hören: Du kommt hier nicht rein. Und auch, dass die halb aufgegessenen Mäuse nun vor der Tür bleiben, dürfte viele Katzenbesitzer dann freuen.

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