Thüringer Einzelhandel leidet unter Kosten und geringer Kauflust

Vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft ist die Stimmung unter den Ostthüringer Kaufleuten gedämpft. Durch die hohe Inflation sind die Einkommenserwartungen der Verbraucher auf ein neues Allzeittief abgestürzt. Zwei Drittel der Handelsunternehmen verzeichnen laut der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Ostthüringen einen Rückgang der Ausgabefreudigkeit ihrer Kunden.

Jeder Dritte bezeichnet seine Lage inzwischen als schlecht – im Frühjahr war es noch jeder Fünfte. Zu einer positiven Einschätzung kommen aktuell nur 24 Prozent der befragten Händler (minus fünf Prozentpunkte). Ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr kann trotz des Preisanstiegs aktuell jeder fünfte Ostthüringer Händler verzeichnen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fielen die Erlöse im deutschen Einzelhandel im August preisbereinigt um 4,3 Prozent geringer aus als im Vorjahresmonat. Rückgänge verzeichnen insbesondere der Lebensmittel- und Möbelhandel. Gut laufen die Geschäfte noch im Handel mit Luxusgütern. Die Branche ist vor dem Weihnachtsgeschäft äußerst skeptisch und rechnet angesichts der allgemeinen Teuerung nicht damit, dass die Konsumlaune bald wieder steigt.

86 Prozent der Ostthüringer Händler erwarten laut der IHK-Umfrage eine ungünstigere Entwicklung in den nächsten Monaten, während nur fünf Prozent der Befragten optimistisch sind. Das größte Geschäftsrisiko sind die Energiepreise – neun von zehn Befragten sehen darin eine Gefahr für die Entwicklung ihres Handelsunternehmens.

Wie Unternehmen mit den erheblichen Preisanstiegen insbesondere bei Energie umgehen, war deshalb Thema der gemeinsamen Sitzung des Tourismus- und Handelsausschusses der IHK Ostthüringen in dieser Woche. IHK-Experte Mathias Prieske gab neben einen Überblick zur aktuellen Versorgungslage auch Tipps zum Energiesparen. Weitere Schwerpunkte der Ausschusssitzung waren Personalknappheit und Fachkräftegewinnung im Handel und Tourismus. Die Agentur für Arbeit Altenburg-Gera informierte zudem über die aktuelle und zu erwartende Situation auf dem Arbeitsmarkt und zeigte, wie es Unternehmen gelingen kann, gerade die junge Generation für eine Tätigkeit in beiden Branchen zu gewinnen.

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