Thüringer Bäder suchen händeringend nach Badeaufsichten

Die Freibadsaison hat begonnen - viele treibt es gerade jetzt in den Ferien und bei dem tollen Wetter ins kühle Nass. Sei es an die schönsten Badeseen im Freistaat oder ins Schwimmbecken des örtlichen Freibads: es gibt nichts schöneres, als ins Wasser zu springen, eine Rutsche runter zu düsen und danach eine Pommes zu genießen. Eines ist dabei natürlich wichtig: die Sicherheit. Im Zweifelsfall kann jede Wasserratte plötzlich einen Krampf bekommen, der den Badespaß plötzlich zu einer ernsten Situation werden lässt.

Es fehlen Bademeister


Teilweise müssen Freibäder und Badeseen wieder schließen oder können nur das "Schwimmen auf eigene Gefahr" anbieten - das kann natürlich im Ernstfall fatal sein. Burkhard Jenz vom DLRG Landesverband sagt im Interview, dass die DLRG schon versucht neue Rettungsschwimmer auszubilden. Aktuell sind nämlich wegen Corona alle Kurse voll. Hier will der Landesverband Extra-Kurse anbieten. Das ist auch bitter nötig: durch die Pandemie hat sich die Anzahl der Kinder, die nicht sicher schwimmen können noch weiter erhöht. Als sicherer Schwimmer gilt man erst mit dem Abzeichen "Bronze" - ein Seepferchen-Schwimmer ist noch kein sicherer Schwimmer. Also ist es umso wichtiger, dass eine Badeaufsicht aufpasst, dass nicht passiert. Doch viele wollen gar nicht Bademeister werden.

Rettungsschwimmer ist nicht gleich Bademeister


Die Rettungsschwimmerkurse sind nämlich komplett voll - es machen also genug Leute eine Rettungsschwimmausbildung. Aber der Schritt hin zum Bademeister, ob ehrenamtlich oder angestellt, ist dann doch ein großer. DLRG-Experte Jenz sagt: Viele Menschen wollen lieber in der Sonne liegen im Freibad, als dort Aufsicht zu führen. LandesWelle Reporterin Julia Grimm glaubt, dass viele sich die Verantwortung nicht zutrauen. So ist es zumindest bei ihr: Julia ist selbst ausgebildete Rettungsschwimmerin und könnte auch als Bademeisterin arbeiten. Allerdings wäre das zum einen eine Tätigkeit neben dem Vollzeitjob, zum anderen hat sie großen Respekt vor der Aufgabe: "Wirklich da in der Haftung zu sein, wirklich da zu stehen und alles überblicken zu müssen... da fehlt mir 1. die Übung, ich habe das noch nie gemacht, aber es ist eben auch viel Verantwortung, die man als einzelne Person tragen muss. Es geht um Menschenleben." Ihr Vorschlag wäre: Schnupperstunden mit erfahrenen Badeaufsichten, die einem die Angst nehmen können.

DLRG möchte mit mehr Nachwuchsförderung das Problem lösen


Die DLRG plant für die kommende Zeit eine intensivere Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Zum einen sollen diese zu sicheren Schwimmern werdeen. Zum anderen erhofft die DLRG sich, interessierte Jugendliche für das Rettungsschwimmen zu begeistern. Aktuell sind die Kurse jedoch voll belegt. Eventuell können sich diese Zahlen auf auf die Anzahl der Badeaufsichten in den hiesigen Bädern bemerkbar machen. Für den sorglosen Badespaß wäre es zumindest wünschenswert.

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