Suhler Frühchen-Station darf vorerst bleiben

Gute Neuigkeiten aus dem Thüringer Süden. Das Aus für die Frühchen-Station am SRH Klinikum Suhl ist vorerst abgewendet.

Der Suhler Klinik drohte eine Herabstufung beim Versorgungsangebot, weil dort nicht genug Frühchen geboren wurden.  In gesamt Thüringen gibt es derzeit drei Perinatalzentren Level 1. Dies bedeutet, wenn das Perinatalzentrum in Suhl aufgrund der Mindestmengenregelung geschlossen werden müsste, würden die beiden verbleibenden Zentren eine hohe Belastung erfahren. Die Versorgungskette für werdende Mütter, kranke Neugeborene und Kinder im ländlichen Raum Südthüringen wäre akut gefährdet. Die Intensiv- und Notfallversorgung für Neugeborene und Kinder könnte hier nicht mehr stattfinden.

Ein Jahr Aufschub von den Kostenträgern


Die Krankenkassen haben nun nach langem Bangen ihr Okay für das nächste Jahr gegeben, da die Klinik voraussichtlich die erforderliche Zahl an Patienten erreicht, die der Bund ab 2023 vorschreibt. Wie es danach weitergeht, das ist noch unklar. Und so arbeitet man in Suhl an einer dauerhaften Lösung. "Die Kassen haben uns aufgefordert, dass wir innerhalb dieses genehmigten Jahreszeitraums eine tragfähige Lösung mit Partner zusammen finden und daran arbeiten wir natürlich", sagt Christian Jacob, Sprecher der Klinik. 

Auch eine mögliche Kooperation mit der Klinik in Coburg wird weiter geprüft, allerdings würde es wohl darauf hinauslaufen, dass eine der beiden Frühchenstationen zu machen müsste.

Nur sehr wenige Frühchen-Zentren im Osten 


"Wenn man auf die ganz harten Fakten schaut, dann sieht man, in den Ostdeutschen Ländern gibt es 17 solcher Frühchen-Zentren, im Westen Deutschlands gibt es 150! Und da würde ich doch schon mal die Frage stellen, ob es richtig ist, gerade hier im Osten weiter zu konsolidieren", sagt Jacob. "Was einmal in so einer Struktur verloren ist, das können wir nie wieder, oder nur mit enormen Kräften aufbauen. Wenn einmal dieses Zentrum weg wäre, wäre es fast unmöglich, dieses wieder so einzurichten."

Petition läuft weiter


Auch die Petition zum Erhalt der Frühchenstation im Suhler Krankenhaus läuft weiter online und mit Unterschriftenlisten an zentralen Punkten der Stadt. Das Feedback ist überwältigend! Bereits nach drei Tagen war das nötige Quorum erreicht, damit sich der Petitionsausschuss im Landtag mit dem Thema auseinandersetzen muss. Jede weitere Unterschrift, die bis Ende Oktober dazukommt, signalisiert, wie wichtig den Menschen der Erhalt der Frühchenstation ist. Allein online hatten sich bis Mitte Oktober schon über 2700 Unterstützer gefunden.

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