Simon Love - Sincerely, S.Love x

Wenn ihr mit dem Gedanken schwanger geht, 2018 auch nur eine großartige Pop-Platte zu kaufen, sucht nicht weiter: „I give you, ladies and gentlemen, SIMON FUCKING LOVE! („Ballad Of Simon Love“).

„Sincerely, S. Love x“ ist Simons zweites Soloalbum nach „It Seemed Like A Good Idea At The Time“ (2015 erschienen auf dem großartigen, aber leider stillgelegten Fortuna-Pop-Label) und enthält nicht weniger als zehn Hits. Und zwar Pop-Hits im Sinne von ELO-Harmonien, spectoresker Produktion, Streichern und Trompeten etc. Und dann auch noch aufgenommen in London/England. Big City Pop!

Beim Hören von „Sincerely, S. Love x“ stelle ich mir immer das Run DMC/Aerosmith „Walk This Way“-Video vor, nur dass im Falle Love in dem einen Proberaum gerade die 1910 Fruitgum Company probt und in dem anderen The Left Banke. Und als die Mauer zwischen beiden Kapellen einbricht, kommt noch Elton John vorbei, um zu schauen, was das wieder für ein Aufruhr ist, und setzt sich kurzerhand an den ganz zufällig dort rumstehenden weißen Flügel. Danach trinken alle zusammen Cola und hören die Rutles sowie Stiff Records 7“. Und wo man sich schon mal getroffen hat, werden gleich Songs aufgenommen. Ergebnis: vorliegendes Album. So ungefähr.

„Es klingt vielleicht kitschig, aber Liebe ist ein großes Thema auf diesem Album“ erzählt Simon Love. „God Bless The Dick Who Let You Go“ zum Beispiel war das Hochzeitsgeschenk für meine Frau ... Ich bin so billig!“. Nicht doch, Simon! Selbstgemachte Geschenke sind doch immer noch am schönsten. Außerdem liegt es bei diesem Nachnamen mit Verlaub ja auch nahe, den Fokus auf das edelste aller Gefühle zu legen. Und so gibt es auf Simons neuem Album reichlich Love: für seine Angetraute gleich zweimal ( „God Bless The Dick Who Let You Go“, „I Fucking Love You“), für sich selbst („Ballad Of Simon Love“) und für Joey Ramone („Joey Ramone“). Da hätte ein Song über den Beach-Boys-Schurken gleichen Nachnamens eigentlich gut ins Konzept gepasst. Vielleicht auf dem nächsten Album. Weitere Themen sind stattdessen: das hässliche Tattoo eines Mädchens („Why‘d You Get That Tattoo, Girl?“), Tennis („Tennis Fan“) und der Brief des vermutlich 5-jährigen Stephen Timothy West an den „Blue Peter“-Moderator John Noakes („Stephen Timothy West“).

Schön auch der reichliche Gebrauch von Schimpfwörtern auf dem Album. Fuck, fucking, dick, dicking around etc. Wir hoffen, dass Tapete Records dadurch auch endlich mal wenigstens ein kleines bisschen Street Credibility zu Teil wird.

Wir raten dringend zum Erwerb von „Sincerely, S. Love x“. Es macht gute Laune und man kann dazu tanzen. Das letzte Wort soll jedoch Simon selbst haben: „Bitte kauft das Album und streamt es nicht: Mein Sohn frisst mir die Haare vom Kopf und braucht neue Schuhe. Sincerely, Simon Love“.

 

 

Tourdates

24.10.18 Jena - Café Wagner
25.10.18 Ulm - Hudson Bar

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