Schnelltests für Zuhause

Die ersten Corona-Schnelltests für Zuhause sind endlich im Einzelhandel erhältlich. In den nächsten Tagen und Wochen werden immer mehr Discounter, Drogeriemärkte und Apotheken die Corona-Selbsttests zu unterschiedlichen Preisen anbieten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte in den vergangenen Wochen erste Sonderzulassungen an Hersteller von Selbsttests genehmigt. Derzeit sind es sieben internationale Hersteller, die Selbsttests zur Eigenanwendung auf dem Markt verkaufen dürfen. 

Unterschied Schnelltest und Selbsttest

Ein normaler Antigen-Schnelltest darf nur von geschultem Personal durchgeführt werden. Für den jetzt verfügbaren Selbsttest - auch Schnelltest zur Eigenanwendung oder Laien-Schnelltest genannt - bedarf es KEIN geschultes Personal mehr. Der Selbsttest kann von jeder ungeschulten Person Zuhause durchgeführt werden. Je nach Test und Hersteller kann der Test beispielsweise mit Hilfe eines Nasen-Rachen-Abstrichs, eines Gurgeltests oder einer Speichelprobe durchgeführt werden.

Wo kann ich die Tests kaufen und wie viel kosten sie?

Die Schnelltests zur Eigenanwendung werden in den nächsten Wochen und Monaten von immer mehr Händlern auf dem Markt angeboten. Drogeriemärkte, Apotheken und Discounter werden die Selbsttests anbieten, sofern die Lieferung von den jeweiligen Herstellern pünktlich ist. Wie viel das ganze kostet, fällt dabei recht unterschiedlich aus. Derzeit sind zum Beispiel fünf Tests für ca. 25 Euro erhältlich. 

Was bringen Schnelltests und wie zuverlässig sind sie?

Bei den jetzt verfügbaren Selbsttests handelt es sich um Antigen-Schnelltests. Die Tests sind ein wichtiges Element in der Pandemie-Bekämpfung. Die Schnelltests sollen dazu dienen, die Verbreitungswege des Virus besser nachvollziehen zu können. Zudem sollen sie den Einstieg in den langersehnten Normalzustand erleichtern. 

Im Vergleich zum standardmäßigen PCR-Test ist der Antigen-Schnelltest zur Selbstanwendung leicht durchführbar und soll innerhalb weniger Minuten ein Testergebnis liefern. Allerdings erkennen die Schnelltests im Vergleich zum herkömmlichen PCR-Test infizierte Personen sehr viel schlechter. Dadurch haben die Schnelltests eine höhere Fehlerrate.

Das Bundesgesundheitsministerium rät deshalb, nach jedem positiven Schnelltest zur Bestätigung nochmals einen herkömmlichen PCR-Test machen zu lassen - weil die Auswertung im Labor natürlich präziser ist. Deswegen kann ein negatives Schnelltestergebnis nicht die Möglichkeit einer Infektion gänzlich ausschließen. Dabei ist die Aussagekraft des Schnelltests vom Testansatz und von der Verbreitung des Virus abhängig. Die Sicherheit des Antigen-Schnelltest ist also begrenzt und besitzt ein enges Zeitfenster, in dem er eine Positivität erkennt.


Wie funktioniert der Schnelltest?

Der Test kann direkt vor Ort durchgeführt werden, d.h. die Auswertung erfolgt nicht im Labor. Der Selbsttest funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest. Wie bei einem herkömmlichen Corona-Test braucht es dazu einen Nasen- oder Rachenabstrich. Mittlerweile gibt es auch schon die ersten Gurgel- und Speicheltests. Die sind besonders für Kinder geeignet, da sie erheblich die Durchführung erleichtern.
Der Schnelltest mittels eines Nasen-Rachen-Abstrichs funktioniert mit Hilfe eines Wattestäbchens. Dieses extra lange Wattestäbchen muss dann bis zum Gaumenzäpfchen geführt werden. Auch der Nasenabstrich fühlt sich nicht besser an, dort muss das Wattestäbchen bis zur Nasenmuschel eingeführt und unter rotierenden Bewegungen rausgeführt werden. Im Abstrich befindet sich dann das Virusprotein aus den Atemwegen. Der Abstrich kommt dann auf einen Teststreifen, der sich wiederum verfärbt. Dadurch kann ein direkter Erreger-Nachweis erfolgen.

Der Gurgeltest ist hingegen wesentlich angenehmer. Ähnlich wie bei der morgendlichen Mundhygiene mit Mundwasser wird bei dem Gurgel-Test eine Flüssigkeit gegurgelt. Dabei handelt es sich um eine Kochsalzlösung. Die Gurgelflüssigkeit wird dann anschließend im Testgerät auf das Virus geprüft.

Bei dem sogenannten Speichel- oder Spuck-Test handelt es sich um eine Testart, welche noch in den Startlöchern steckt. Entweder es wird in ein Röhrchen gespuckt, oder mit einem Stäbchen nur im vorderen Mundbereich eine Speichelprobe entnommen. Auch hier erfolgt ein direkter Erreger-Nachweis.

WICHTIG: Lesen Sie sich in jedem Fall die Anleitung genau durch! Denn das Testergebnis ist immer nur so gut wie seine Durchführung.

Was tun, wenn der Selbsttest positiv ist?

Wenn der Selbsttest nach der Durchführung positiv ausfällt, nur nicht in Panik verfallen. Zur Absicherung, dass das Testergebnis auch wirklich positiv ist, sollten Sie einen PCR-Test durchführen. Bleiben Sie Zuhause, begeben Sie sich in Quarantäne. Danach wäre es am besten, wenn Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin melden. Danach wird entschieden, wann und wo Sie einen PCR-Test durchführen. Bei Bedarf auch den Patientenservice unter 116 117 anrufen. 

Herstellerliste

Für den Virusnachweis werden derzeit eine Vielzahl von Antigen-Schnelltests von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Folgende Hersteller für Selbsttests wurden durch die Sonderzulassung genehmigt:

Hersteller Testname
Healgen Scientific LLC CLINITEST Rapid COVID-19 Self-Test
Xiamen Boson Biotech Co., Ltd. Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card
Hangzhou Laihe Biotech Ltd.Co. LYHER® Covid-19 Antigen Schnelltest (Nasal)
SD BIOSENSOR, INC. SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test
AMEDA Labordiagnostik GmbH AMP Rapid Test SARS-CoV-2 Ag
Beijing Hotgen Biotech Co., Ltd. Coronavirus (2019-nCoV)-Antigentest
Aesku.Diagnostics GmbH & Co. KG AESKU.RAPID SARS-CoV-2

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