Satire-Plakat-Aktion verwirrt Bevölkerung

Mit einer Plakat-Aktion haben Unbekannte am am Mittwoch in Jena für Verwirrung gesorgt. Über Nacht wurden an mehreren Orten im Jenaer Stadtgebiet Plakate angebracht, die eine autofreie Innenstadt ab dem 1. Mai ankündigten. Die Stadtverwaltung registrierte daraufhin Anfragen verunsicherter Bewohner und Bewohnerinnen, die sich nach der auf den Plakaten beworbenen Ausnahmebescheinigung erkundigten. Stadtsprecher Kristian Philler stellt klar: „Die Plakate sind reine Satire.“ Es handele sich um eine frei erfundene Geschichte und keine offizielle Kampagne.

Stadt prüft Reaktion

Philler kündigte an, auf die Plakat-Aktion grundsätzlich locker zu reagieren und diejenigen, die Anfragen gestellt haben, aufzuklären. Eine parallel erstellte Internetseite im Name der Stadt könnte jedoch ein anderer Fall sein. Hier sei die Überprüfung, ob dies kriminell gewesen sei noch nicht abgeschlossen. Ein autofreies Jena werde es in naher Zukunft nicht geben, sagte der Sprecher. Ein kompletter Ausschluss des Verkehrs bleibe erst einmal unrealisierbar. „Die Innenstadt soll verkehrsberuhigter werden“, so Philler, Pläne seien in Arbeit.

Antrag scheiterte

Eine autofreie Kernstadt war im letzten Jahr auch Thema im Jenaer Stadtentwicklungsauschuss, welcher über einen Prüfauftrag aus dem Beirat für Klimaschutz zu befinden hatte. Der Antrag wurde abgelehnt, da der Stadtentwicklungsauschuss für Verkehrsfragen nicht zuständig sei.

Nicht der erste Fall

Eine ähnliche Aktion hatte es schon vor ungefähr drei Jahren in Jena gegeben. Unbekannte kündigten damals mit Hilfe von Plakaten einen Monat öffentlichen Freiverkehr für Jenaerinnen und Jenaer an. Ob die Aktionen in einem Zusammenhang stehen, ist noch offen.

Das stand auf den Plakaten

Ab 1. Mai ist schluss mit PKW*
Wir haben erkannt, dass PKW klimatischer und sozialer Irrsinn sind und autofreie Städte viel lebenswerter, klimafreundlicher und kindgerechter. Deswegen wird Jena die erste autofreie Großstadt in Deutschland. Durch diesen Schritt stehen wir nun konsequent für globale Klimagerechtigkeit ein. Wir reduzieren Luftverschmutzung, Lärm, Stress und tödliche Verkehrsunfälle in unserer Stadt und machen Platz für neue Lebensqualität. Wir nehmen den Klimanotstand ernst! Die Verkehrswende beginnt jetzt und hier!
*Einsatz- und Rettungsfahrzeuge, Taxis, PKWs mit Sonderparkausweisen sowie Lasten- und Lieferverkehr sind von diesen Regelungen nicht betroffen.

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