Rücktrittsforderungen nach dem Angriff von Bad Lobensteins Bürgermeister auf Journalisten

Bürgermeister Thomas Weigelt sei am Samstag während eines Marktfestes unvermittelt auf den Journalisten der OTZ losgestürzt, habe diesen dabei verletzt und dessen Ausrüstung beschädigt. Ein Kollege des betroffenen Reporters veröffentlichte ein Video auf Twitter, auf dem zu sehen ist, wie Weigelt mit ausgestreckter Hand auf die Kamera zugeht und diese zu fassen bekommt - dann verwackelt das Bild, die Linse zeigt in Richtung Boden.  Die Polizei nahm eine Strafanzeige des Journalisten auf. Es bestehe der Verdacht der Körperverletzung und der Sachbeschädigung, sagte ein Sprecher der Polizei.



Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zeigte sich empört über den Vorfall. «So etwas geht einfach gar nicht», schrieb er bei Twitter. Die inakzeptable Handlung müsse geahndet werden, forderte er. Dem Vorfall vorausgegangen sein soll ein Empfang, zu dem Weigelt dem Journalisten den Zutritt verwehrte. Auch davon veröffentlichte der Kollege des Reporters ein Video auf Twitter.  Steuergeld werde für einen Empfang ausgegeben und Amtsräume benutzt und zugleich ein Journalist an der Arbeit gehindert, beklagte Ramelow.

Der Chefredakteur der «Ostthüringer Zeitung», Jörg Riebartsch, erklärte in einer Mitteilung, schon lange gebe es Versuche, die Arbeit seiner Mitarbeiter zu behindern und zu beeinflussen. «Dazu gehören auch Drohungen, körperliche Gewalt anzuwenden.» Dass jetzt der Bürgermeister von Bad Lobenstein den Lokalreporter körperlich angegriffen habe, um eine Berichterstattung über sich während des Marktfestes zu verhindern, sei eine neue, traurige Eskalation. 

«Ich bin schockiert und fassungslos über diese Nachricht aus Bad Lobenstein», schrieb der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann, auf Facebook. Er forderte von Thomas Weigelt den sofortigen Rücktritt von seinem Amt als Bürgermeister von Bad Lobenstein. Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Astrid Rothe-Beinlich, äußerte sich auf Twitter zu dem Vorgang. Angesichts des unmöglichen Verhaltens ist die Forderung nach einem Rücktritt und einer Entschuldigung von #Weigelt die einzig richtige. Ein derartiger Eingriff in die Pressefreiheit sei nicht hinnehmbar und müsse Konsequenzen haben.

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