Eine Blutspende kann bis zu drei Menschenleben retten

In Deutschland werden jeden Tag etwa 15.000 Blutspenden benötigt, um kranken und verletzten Menschen zu helfen - und der Bedarf an Spenderblut steigt stetig. Es wird geschätzt, dass etwa 80 Prozent der Bevölkerung in ihrem Leben auf eine Blutspende angewiesen sind. Besonders im Sommer nehmen die Bestände an Blutkonserven schnell ab - derzeit sogar drastisch, weil nicht nur saisonbedingt die Zahl der schweren Verkehrsunfälle steigt, sondern in den Krankenhäusern jetzt viele Operationen nachgeholt werden, die in der Pandemie verschoben wurden. 

Dieser Mangel an Blutkonserven ist nicht nur, aber auch ein Thüringer Problem. Das Institut für Transfusionsmedizin Suhl (ITMS) warnte jüngst, der Bestand sei dramatisch niedrig. "Das Ende vieler Corona-Maßnahmen hat auch zu einer Abnahme der Blutspenden geführt, weil viele Menschen nun anderes vorhaben", erklärt Susanne Brunne vom Suhler Institut im LandesWelle-Interview. "Aber auch das Corona-Virus selbst erschwert weiter das Blutspenden, denn Infizierte dürfen bis zur vollständigen Ausheilung nicht zur Spende, Kontaktpersonen fallen ebenfalls aus." Außerdem seien in zwei Jahren Pandemie viele Informations- und Spende-Veranstaltungen ausgefallen, bei denen man neue Spender hätte erreichen können, erklärt Brunne.

Wer braucht die Blutspenden?


Die meisten Blutspenden werden laut ITMS zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Darüber hinaus sind Patienten mit Herzerkrankungen, Magen- und Darmkrankheiten oft langfristig auf Bluttransfusionen angewiesen. Menschen, die Sport- und Verkehrsunfälle erlitten, sind ebenfalls auf Blutspenden angewiesen. Oft werden bei solchen Behandlungen bis zu zehn Transfusionen benötigt, in besonders schweren Fällen sind es bis zu 100.

Aus einer Blutspende entstehen bis zu drei Blutprodukte

Blutspenden werden in ihre drei Hauptbestandteile, die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen und das Blutplasma (kann auch einzeln gespendet werden) aufgetrennt. Parallel dazu werden die Spenden auf unterschiedliche Krankheiten, wie beispielsweise Hepatitis, HIV, Syphilis und neu auch auf das West-Nil-Virus getestet. Bestehen keine Auffälligkeiten, sind die drei gewonnenen Blutpräparate bereit für die Transfusion und können potenziell drei Leben retten. "Sollte sich einer der getesteten Werte außerhalb der Norm befinden, bekommt natürlich auch der Spender sofort Bescheid" erklärt Susanne Brunne. So wird die Blutspende gleich zum kleinen Gesundheits-Check. Auch ein Test auf Corona-Antikörper wird dem Spender auf freiwilliger Basis angeboten. 

Obwohl grundsätzlich alle Menschen ab 18 Jahren bis 65 Jahre (Erstspender) beziehungsweise 72 Jahre (Mehrfachspender) in Deutschland Blut spenden dürfen, können einige Faktoren zu einem (zeitweisen) Ausschluss als Spender führen. 

Viele Aktionen sollen zum Spenden animieren


Mit zahlreichen Aktionen werben Blutspendedienste jetzt um Spender. So werden beim ITMS bis zum 31. August täglich unter den Spendern drei Strandtücher im XXL-Format und vier Wunschgutscheine verlost. Zum heutigen Weltblutspendetag warten auf alle Spender kleine Überraschungen. Die Hoffnung ist groß, dass erstmalige Spender auch wiederkommen. Eine Blutkonserve kann bis zu 42 Tage gelagert werden - regelmäßige Blutspender sichern eine lückenlose Versorgung im Ernstfall.

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