Herbert Grönemeyer - Tumult (Clubkonzert Berlin)

Herbert Grönemeyer - "TUMULT, Clubkonzert Berlin" (VÖ: 08.03.2019)

Man kann die Bedeutung und die Wucht des neuen Albums von Herbert Grönemeyer in Zahlen messen. Kein Album, das im letzten Jahr veröffentlicht wurde, ist so häufig verkauft worden wie TUMULT. Obgleich es erst im November 2018 erschienen ist. Auch war es dasjenige, für das am schnellsten eine Platin-Schallplatte verliehen wurde; es hat zehn Wochen lang ununterbrochen in den Top-3 der deutschen Album-Charts rangiert; mit den meisten Nummer-1-Platzierungen in den deutschen Album Charts 2018. Mit „Tumult“ hat Herbert Grönemeyer in jeder Hinsicht an die großen Erfolge seiner vierzigjährigen Karriere angeschlossen, keinem anderen Künstler aus dem Gehege der deutschsprachigen Popmusik ist jemals etwas Vergleichbares gelungen. Man kann die Bedeutung und die Wucht von „Tumult“ aber auch daran messen, wie leidenschaftlich dieses Werk diskutiert worden ist und welche Debatten es angestoßen hat. Es ist ein Album mit zarten Liebesliedern und wehen Betrachtungen über kleine Momente des Glücks und das Verrinnen der Zeit. Aber es ist vor allem auch ein politisches Album: das Werk eines Künstlers, der Stellung bezieht; der in den nervösen Zeiten, in denen wir leben, zu Gelassenheit rät, aber auch zu Entschiedenheit – und dazu, sich nicht zu verbiegen: „Verständnis ist nie schlecht“, heißt es in dem Lied „Fall der Fälle“: „Aber kein Millimeter nach rechts bewegt / Es ist ein Geistesgefecht“. 
Man konnte nach dem Erscheinen von „Tumult“ förmlich spüren, dass viele Menschen auf dieses Album gewartet haben – auf ein Album, das zeigt, dass man sich nicht abfinden muss mit den Verhältnissen, in denen wir leben, und mit ihrer unbehaglichen Veränderung; dass man Haltung beweisen kann, ohne sich auf das hasserfüllte Geschwätz einzulassen, das unsere Gegenwart immer stärker beherrscht. „Tumult“ ist ein Werk, das zur Besinnung aufruft; für viele Menschen, die sich nach Besinnung sehnen, ist das ein großes, ein wichtiges Zeichen gewesen, es zeigt ihnen: Sie sind nicht allein. 
Man sieht das auch daran, wie stark der Zuspruch für die kommenden Konzerte ist. Ab März geht Herbert Grönemeyer mit „Tumult“ auf Tournee, er spielt in großen Hallen und Stadien, die allermeisten Termine sind bereits ausverkauft. Zum ersten Mal hat er die neuen Songs im letzten Oktober bei einem Klubkonzert präsentiert und erprobt, im Radialsystem V am Berliner Spreeufer; dieser Auftritt ist jetzt auf der DVD und Blu Ray Disc „Tumult“ zu sehen. Es ist ein kleiner, zarter, intimer Rahmen für die neuen Songs und auch ein paar Klassiker. Es gibt kein Podest, alles geschieht auf Augenhöhe. Das Publikum sitzt fast auf Tuchfühlung mit dem Sänger und seiner Band, an den schönsten Stellen tanzt Herbert Grönemeyer durch es hindurch wie auf einem Familienfest; und man merkt ihm an, wie froh, aber auch erwartungsvoll unruhig er dabei ist, seiner Familie diese neuen Songs vorzutragen. 
Es sitzt noch nicht alles, dem Sänger und der Band sind die Lieder noch neu, aber das ist kein Manko, im Gegenteil. Man spürt, wie diese Musik atmet und lebt, wie offen sie ist und welche Variationen sie erlaubt; und wie groß das Vergnügen aller Beteiligten ist, sich miteinander ins Neue zu stürzen. Manches klingt denn auch schon wieder ganz anders als in den Studioaufnahmen. In „Fall der Fälle“ steigert die Band sich mit dem Berliner Kneipenchor, der sie während des Konzerts begleitet, in ebenso vertrackte wie druckvoll tanzbare Vokalharmonien hinein; bei „Doppelherz / Iki Gönlüm“ kommt der Berliner R’n’B-Sänger BRKN zum Duett auf die Bühne und bildet mit Herbert Grönemeyer ein ungleiches, aber gerade deswegen großartiges Paar; aus dem alten Hit „Alkohol“ wird mit beherzt gegniedelten Soli ein furioser Rockkracher. Man kann das wieder und wieder ansehen und hören und immer wieder etwas Neues entdecken; vor allem entdeckt man, wie reich und vielgestaltig die Musik von Herbert Grönemeyer ist: Er ist eben auch der größte Songwriter, den wir seit vierzig Jahren besitzen; ein Künstler, der standfest ist und doch niemals stillsteht. 

Im März 2019 geht Herbert Grönemeyer mit seinem neuen Album auf Tournee; der Start ist am 5.3. in Kiel. Danach spielt er in Berlin (7.3.), Bremen (8.3.), Halle/Westf. (10.3.), Leipzig (11.3.), Köln (13. + 14.3.), Stuttgart (16.3.), Zürich (17.3.), München (19. + 20.3.), Wien (22.3.), Hamburg (24. + 25.3.), Dortmund (27.3.), Mannheim (28.3.), Graz (30.3.) und Amsterdam (1.4.).

Ab Ende August 2019 schließt sich die große Open-Air-Tournee an: Erfurt (30.8.), Flensburg (1.9.), Berlin (3.9.), Hannover (6.9.), Gelsenkirchen (7.9.), Frankfurt (9.9.), Dresden (10.9.), Wien (12.9.).

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