"Hätte nicht ausgesetzt werden dürfen" - Streit um Umgang mit Waschbär in Schleiz

In Schleiz sorgt ein Einsatz gegen einen Waschbären für Diskussionen. Dort hatten nach einer erfolglosen Meldung der Stadt an die Jagdbehörde am Montag schlussendlich Polizei und Feuerwehr das Tier eingefangen und anschließend in der Wildnis ausgesetzt.

Waschbären richten großen Schaden an 


Dafür gab es jetzt Kritik vom Landesjagdverband. Der sagt, weil Waschbären als invasive Art gelten und schnell zur Plage werden könnten, hätte das Tier nicht ausgesetzt werden dürfen. "In dem Fall in Schleiz, hätten die Kameraden der Feuerwehr die von der Polizei mit dem Einfangen des Waschbären beauftragt wurden, das Tier dann einem Jäger übergeben können", sagt Frank Herrmann, Geschäftsführer Landesjagdverband Thüringen. 

Waschbär-Spulwurm gefährlich für den Menschen 


Waschbären sind mittlerweile flächendeckend in Thüringen verbreitet und richten als kleine Raubtiere hier auch ordentlich Schaden an. "Der Waschbär frisst alles, was ihm zwischen die Zähne kommt - zu ihrer Beute gehören Fische, Reptilien, Amphibien und mehr", erklärt Frank Herrmann. "Zum anderen ist der Waschbär auch ein Überträger von Tierkrankheiten wie Räude und Staupe, die auch auf Haustiere wie Hunde und Katzen übertragen werden können. Außerdem scheiden Waschbären mit ihrem Kot Eier des Waschbär-Spulwurmes aus. Dieser Parasit kann auch auf den Menschen übertragen werden und würde dann starke Erkrankungen auslösen."

Stadtjäger könnte Abhilfe schaffen


Um solche Fehler in Zukunft zu verhindern, sprach der Jagdverband sich dafür aus, in Schleiz einen Stadtjäger zu benennen. Damit sich die Tiere als Kulturfolger nicht ungehindert in den Stadtgebieten ausbreiten können, seien auch die Ordnungsämter gefordert. 

Wer selbst einem Waschbär begegnet, sollte trotz optischem "Kuschelfaktor" tunlichst die Finger bei sich lassen, um keinen Biss zu riskieren, warnt Frank Herrmann. "Der Waschbär ist in erster Linie ein Raubtier. Er hat aber auch keinerlei Scheu oder Angst vor Menschen, Hunden oder sonstigen Störfaktoren."

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