Feuerwerk: Regeln im Umgang

Am 29. Dezember beginnt der Feuerwerksverkauf für dieses Jahr. Bis einschließlich 31. Dezember dürfen die verschiedenen Raketen, Party-Knaller und andere Feuerwerkskörper und Kleinfeuerwerk der Klasse II verkauft werden.
Was erlaubt ist – und wie Thüringer Feuerwerker die letzten Jahre überstanden haben, haben wir für Sie zusammengefasst.

Regeln beim Feuerwerksverkauf


Keine Abgabe von Sprengstoff an Minderjährige! Denn nichts anderes sind Feuerwerksartikel. Solche der Klasse II dürfen nur an über 18-jährige verkauft werden. Und die Ware darf nur dann in den Verkehr gebracht werden, wenn folgende Kennzeichnungen auf ihr deutlich sicht- und lesbar, dauerhaft und in deutscher Sprache beschriftet ist: Bezeichnung des Gegenstandes, Name und Kontaktanschrift des Herstellers beziehungsweise des Importeurs, Altersgrenze sowie CE-Kennzeichnung und Registriernummer.
Sie sollten Feuerwerkskörper nur bei Händler kaufen, denen Sie vertrauen – keinesfalls auf dem Schwarzmarkt. Nur dann ist auch gewährleistet, dass die Artikel geprüft und sicher sind.

Knallbonbons oder Wunderkerzen zählen zum Kleinstfeuerwerk der Klasse I. Der Einzelhandel darf diese das ganze Jahr über verkaufen – und zwar an Kunden, die älter als 12 Jahre sind.

Tipps für den Kauf vom Profi


Rainer Apel ist Chef der Feuerwerkerei, Thüringens ältestem Feuerwerk-Fachbetrieb, in Meiningen. Wie bei so vielem kostet Qualität auch beim Feuerwerk, wie uns Rainer Apel im LandesWelle Thüringen-Interview bestätigte: „Wenn Sie eine Batterie kaufen mit 500 Schuss und das ganze Ding kostet 3,95€, dann kann nicht viel drin sein. Wenn Sie sich eine Batterie kaufen, wo pro Schuss in etwa ein Euro aufgerufen wird, da könnte schon was Vernünftiges rauskommen. Und wenn die Rohre, die da drinne sind, nicht ganz so winzig sind, dann besteht die Wahrscheinlichkeit, dass das ganz vernünftig aussieht.“

Feuerwerk: Umweltaspekt schon länger beachtet


Was auch immer wieder im Fokus steht, ist der Umweltaspekt beim Feuerwerk. Laut Rainer Apel sind Raketen und Co. schon seit mehreren Jahren umweltfreundlich, weil „da ist längst nichts mehr drin, was sonderlich giftig ist.“ Auch bei der Problematik Feinstaub erklärt Apel nach über drei Jahrzehnten Berufserfahrung und in Bezug auf sein Feuerwerk: „Das, was da runterkommt ist Kalium-Chlorid, also Dünge-Kali.“
In Bezug auf die Feinstaubbelastung schreibt der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk auf seiner Homepage: "Silvesterfeuerwerk wird seit einigen Jahren mit Feinstaubemissionen von bis zu 5.000t/Jahr in Verbindung gebracht. Zweifellos entstehen beim Abbrand eines Feuerwerks Staubpartikel unterschiedlicher Größe. Derart hohe Werte für Feinstaub beruhen jedoch auf Hochrechnungen mit geschätzten Emissionsfaktoren für die in Feuerwerk verwendeten Grundstoffe. Seit im Jahr 2019 erstmals reale Messungen beim Abbrand von Feuerwerkskörpern vorgenommen wurden, weiß man, dass diese Hochrechnungen das wirkliche Emissionsvolumen um mehr als zwei Drittel überschätzt hatten. Tatsächlich macht Silvesterfeuerwerk lediglich 0,7% des Feinstaubs eines Jahres aus."

Das Umweltbundesamt folgt in etwa dieser Rechnung, erläutert aber auch, dass die die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub am Neujahrstag an vielen Orten viermal so hoch ist wie normal.

Hier finden Sie auch eine Animation zur Feinstaubbelastung durch Silvesterfeuerwerk.

Corona-Jahre waren Herausforderung


Wie viele aus der Veranstaltungsbranche waren die letzten Jahre für Rainer Apel und seine Angestellten hart und haben sie vor Herausforderungen gestellt: „Es gab auch schlimme Zeiten: ein Quartal mit drei Beschäftigten und 116€ Umsatz. Das ist nicht fett! Für meine Schergen gab’s Kurzarbeitergeld und ich musste halt sehen wie ich zurecht komme.“
Dadurch, dass er und seine Angestellten neben dem Feuerwerksbetrieb auch technische Dinge rund ums Feuerwerk anbieten, kamen sie trotzdem halbwegs durch die Krise.

Wer Rainer Apel mit seiner Feuerwerkerei live sehen will: Am Silvesterabend ab 18 Uhr startet er an der Skischanze in Brotterode ein Kinderfeuerwerk.

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