Explodierende Preise für Obst und Gemüse - Das können Sie tun

Für viele wird derzeit der Wocheneinkauf im Supermarkt zur Rechenprobe. Wo kann ich sparen, was muss liegen bleiben und wer soll sich das alles eigentlich noch leisten? - Diese Fragen stehe den Kunden förmlich ins Gesicht geschrieben. 
Nicht nur in Deutschland sind die hohen Preise für Gemüse und Co. ein Thema. Andernorts, wie beispielsweise in England, spricht man sogar von einer Gemüsekrise. Soweit ist es bei uns zwar (noch) nicht, jedoch kostet auch hier eine Gurke im Einzelhandel momentan teilweise mehr als drei Euro.

Mehrere Faktoren führen zu Preissteigerung


Die Preise treffen vermehrt auf Unmut in der Bevölkerung. "Die ständig steigenden Preise im Supermarkt sind für viele Menschen ein echtes Problem", sagt Andreas Winkler von Foodwatch im LandesWelle-Interview. "Gerade für Menschen, die nicht so viel Geld haben oder für große Familien, wird eine gesunde Ernährung fast unleistbar. Das Problem wird ja noch dadurch verschärft, dass gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse nochmal besonders teuer sind."

Die gründe für die momentane Preissteigerung sind laut dem Experten vielfältig. Die Energiepreise müssen umgelegt werden, teilweise sind Lieferketten zusammengebrochen, da aufgrund von Temperaturschwankungen und schlechtem Wetter der Ertrag aus den Ernten in südlichen Ländern, wie Spanien, zuletzt vergleichsweise gering ausgefallen ist.

Foodwatch: Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse streichen


Das ist aber nur Teil des Problems, sagt Winkler: " Teilweise steht zumindest der Verdacht im Raum, dass der Lebensmittelhandel hier einen gewissen Zuschlag drauflegt, um im Angesicht der Inflation nochmal extra abzukassieren."

Ein kleiner Schritte, den die Bundesregierung sofort zur Entlastung der Verbraucher tun könnte, wäre laut Winkler die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse zu streichen. "Das wäre zumindest eine kleine Entlastung für Menschen mit einem schmalen Geldbeutel und würde einen Anreiz schaffen, sich gesünder zu ernähren und mehr Obst und Gemüse zu essen."

Preise steigen vermutlich nicht weiter


Das eine solche Maßnahme allerdings schnell politisch umgesetzt wird, darauf gebe es wenige Hoffnung, sagt Winkler. Eher fängt sich wohl der Markt wieder, auch wenn Prognosen schwierig sind. "Nach allem was man hört und liest von Ökonomen und Wirtschaftswissenschaftlern, ist wohl das schlimmste überstanden - zumindest in der Hinsicht, dass die Preise jetzt nicht noch weiter steigen. Dennoch ist langfristig die Bundesregierung gefragt zu handeln, sowohl was die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse angeht, als auch beispielsweise bei einer Anpassung der Regelsätze für das Bürgergeld, damit sich alle Menschen eine gesunde Ernährung leisten können."

Sparen beim Einkaufen - Das rät die Verbraucherzentrale 


Die Verbraucherzentrale hat eine Liste von Tipps zusammengestellt, wie man aus seinem Geld beim Einkauf das meiste herausholt. 

Dort heißt es zum Beispiel: 

  • Achten Sie beim Preisvergleich von Lebensmitteln auf den Grundpreis. Großpackungen müssen im Verhältnis nicht preiswerter sein als normale Verpackungsgrößen. Auch Mogelpackungen lassen sich mit Hilfe des Grundpreises enttarnen.
  • Ersetzen Sie Lebensmittel oder Zutaten mit besonders starkem Preisanstieg durch derzeit günstigere Alternativen. 
  • Wählen Sie günstige Lebensmittel im unteren und oberen Regalbereich, sogenannte Streck- und Bückware.
  • Suchen Sie auf dem Wochenmarkt nach günstigen Lebensmittelangeboten. Vor allem kurz vor Schluss können Sie dort Schnäppchen machen.
  • Planen Sie Ihren Einkauf. Essensplan, Einkaufszettel und Maximalbudget minimieren Spontankäufe und unnötige Reste.
  • Kaufen Sie Grundnahrungsmittel statt Convenience-Produkte, da diese meist preiswerter sind.
  • Bauen Sie Kräuter, Gemüse und Obst selber an, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben.

Obst und Gemüse der Saison kann vergleichsweise besonders günstig sein


Bei der Auswahl hilft Ihnen unser LandesWelle-Saisonkalender zum Ausdrucken:

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