Die Monsterbaustelle von Winterstein

Der Frühling ist da: Die Sonne scheint, wir holen die T-Shirts und kurzen Hosen raus, gehen ein Eis essen... Die Frühlingszeit ist aber auch immer die Baustellenzeit. Zur Zeit schießen sie wieder wie Pilze aus dem Boden: Kaum eine Strecke, auf der wir nicht umgeleitet werden oder minutenlang an Baustellenampeln stehen.
Wenn unsere Straßen neu gemacht werden, freut uns da meistens. Weil Sie wissen, dass Sie in ein paar Tagen, vielleicht auch Wochen, wieder Ihren gewohnten Weg ohne Verzögerung fahren können. In Winterstein im Landkreis Gotha dagegen brauchen die Anwohner einen deutlich längeren Atem: Die Ortsdurchfahrt wird seit letztem Jahr gebaut und wird das auch weiterhin für mindestens ZEHN Jahre.

Jahrelang wurde nichts gemacht - jetzt wird die Ortsdurchfahrt grundhaft saniert

Grund für die lange Zeit sind umfangreiche Bauarbeiten. Zum Beispiel fließt neben der Straße ein Fluss, es müssen Privatgrundstücke versetzt werden, Brücken müssen neu gebaut werden außerdem soll ein Gehweg entstehen und auch rundherum soll alles auf Vordermann gebraucht werden. Einige Anwohner haben davon die Nase voll. Einer von Ihnen ist Martin, denn er sieht auch Gefahren in der Großbaustelle. Am LandesWelle-Telefon sagte er:
"Manchmal rasen die [Autofahrer] in Seitenstraßen, wo Kinder spielen, weil sie mehr aufs Navi gucken, als auf irgendwas anderes. Dann gibt's die Wahnsinns-Wendemanöver. Es ist ja alles eng, es ist ja ein enges Tal. Das ist sehr stressig." 
Eine Umleitung, die durch den Ort geführt wird, hilft leider nur bedingt. Martin weiter:
"Die Umleitung, die gebaut wurde, die ist ja eigentlich nur für die Anwohner gedacht. Problematisch wird's halt, wenn die von anderen [...] auch mit genutzt wird. Ganz viele fahren halt in die Baustelle rein, obwohl die weiträumig ausgeschildert ist. Ab Autobahnabfahrt A4 steht, dass die Ortsdurchfahrt gesperrt ist, aber das interessiert halt keinen. Und dann ist halt Chaos."


Keine Durchfahrt! In den Sommermonaten ist die Baustelle komplett gesperrt.

LandesWelle-Reporter Michael Schemat hat sich die Monsterbaustelle in Winterstein vor Ort angeschaut. Begleitet hat ihn dabei Ortsteilbürgermeister Manuel Venter. Dieser sagte im Interview, dass diese Arbeiten notwendig sind. Denn jahrelang wurde an der Straße nichts gemacht und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um die Ortsdurchfahrt grundhaft zu sanieren.

Insgesamt gibt es fünf Bauabschnitte.

Derzeit laufen die Arbeiten an Abschnitt eins, dieser soll im nächsten Jahr fertiggestellt werde. Danach geht es gleich weiter mit Abschnitt zwei. Ortsteilbürgermeister Manuel Venter sieht aber nicht nur das Schlechte an der Baustelle:
"Wir sind nicht die nervigste, wir sind die spekatkulärste Baustelle! Weil das so lange geht und auch so aufwendig ist. Wir haben auch ein bisschen Baustellen-Tourismus mittlerweile. [...] Es gibt bei Gutwetter-Lage durchaus Leute, die das Auto einfach hinstellen und sich das anschauen. Es gibt ja einen Baufortschritt auch immer wieder - es ist ja nicht so, dass Stillstand herrscht! Und die sich sukzessive diesen Baufortschritt anschauen. Es ist ja auch sehr spektakulär mit den Baukränen oder den Verrohrungen und den Brückenarbeiten."
Seit 2017 ist Manuel Venter Ortsteilbürgermeister, seit 2018 läuft die Baustelle. Venter hofft auf jeden Fall noch das Ende der Baustelle im Amt mitzuerleben.

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