Morgendlicher Kampf mit der Schlummertaste: So gelingt das Aufstehen leichter

Die "Schlummertaste" drücken, also das Aufschieben des Aufstehens durch das Wiederholen des Wecksignals, ist für viele Menschen zu einer alltäglichen Gewohnheit geworden. Doch während einige das "Snoozen" als willkommene Möglichkeit nutzen, ein paar zusätzliche Minuten im Bett zu verbringen, sind andere skeptisch gegenüber den Auswirkungen auf ihre Schlafgewohnheiten und den morgendlichen Zeitplan. 

Vorteile des Snoozens


Ein großer Vorteil des morgendlichen Schlummerns liegt in der Möglichkeit, einige kostbare Minuten im Bett zu gewinnen. Gerade für Menschen, die morgens besonders müde sind, kann diese zusätzliche Zeit dazu beitragen, sich allmählich vom Schlaf zum Wachzustand zu bewegen. Der sanfte Übergang kann helfen, das abrupte Aufwachen zu vermeiden und den Körper schonender auf den Tag vorzubereiten. "Heutzutage leben wir in einer Gesellschaft, in der natürlich ständig viel Leistung gefordert wird", sagt Dr. Erika Künstler vom Schlaflabor des Uniklinikums in Jena. "Oft leidet unser Schlaf darunter und führt dazu, dass viele Menschen im Alltag zu wenig schlafen. So wird auch das morgendliche Aufstehen schwierig oder wird sogar zur Qual." 

Schlummern kann auch extra müde machen 


Allerdings gibt es auch einige Nachteile des Aufwachens und Wegschlummerns, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Durch das Snoozen wird der natürliche Schlafzyklus gestört. Wiederholtes Aufwachen und erneutes Einschlafen kann zu einer unterbrochenen und unruhigen Schlafqualität führen. Der Körper kommt möglicherweise nicht in den tiefen, erholsamen Schlaf, den er benötigt, was zu anhaltender Müdigkeit während des Tages führen kann. Wenn die Aufwachzeit täglich verzögert wird, kann dies den natürlichen Körperzyklus durcheinander bringen und es schwieriger machen, eine konstante Schlaf- und Aufwachroutine zu entwickeln. Dies kann langfristig zu Schlafstörungen und Erschöpfung führen.

Ein weiterer Nachteil ist die potenzielle Zeitverschwendung. Das immer wiederkehrende Einschlafen kann dazu führen, dass kostbare Morgenzeit verloren geht, die für produktive Aktivitäten oder eine angemessene Vorbereitung auf den Tag genutzt werden könnte. Dieser Zeitverlust kann letztendlich zu Stress und einer gehetzten Stimmung führen.

Dr. Künstler rät: "Optimal ist es so, dass man morgens aufwacht und dann direkt in den Tag starten kann. Wichtig dafür ist gutes Licht, vor allem Sonnenlicht oder Blaues Licht von LED-Lampen, wenn man Beispielsweise in Schichtarbeit ist. Das hilft, dass man relativ schnell wach wird." 

Körper gewöhnt sich ans Schlummern


Beim Schlummern besteht die Gefahr eines Gewöhnungseffekts. Wenn das Snoozen zur Gewohnheit wird, passt sich der Körper an diese zusätzlichen Minuten an und benötigt möglicherweise immer mehr Zeit, um richtig aufzuwachen. Das kann die Aufstehroutine insgesamt erschweren und zu einer dauerhaften Abhängigkeit von der Snooze-Funktion führen. Wer sein Hirn auf positive Weise "austricksen" und konditionieren will, dem empfiehlt die Expertin, sich eine kleine Belohnung oder einen Anreiz zum Aufstehen zu überlegen. "Ich verspreche mit zum Beispiel einfach einen großen, leckeren Pott Kaffee wenn ich aufstehe, und das gibt mir schon einen Motivationsschub aufzustehen."

Auch Handy-Apps, die den Schlafrhythmus überwachen und einen in einer besonders leichten Schlafphase am Morgen wecken, können im Einzelfall helfen. Hier sollte man aber die Qualität der App vor einem eventuellen Abo-Abschluss prüfen - hier gibt es große Unterschiede.

Grundsätzlich sollte man auf seinen eigenen Körper hören. Wer das Gefühl hat, morgens in keinem Fall ohne die Schlummertaste auszukommen, der hat nicht ausreichend oder gut geschlafen. "Wer morgens so müde ist, dass der Körper sich unbedingt noch schlaf wünscht, dem hilft langfristig nur eine gesunde Nachtruhe", sagt Künstler.

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