Corona-Kinder-Impfungen starten bald

Thüringen sieht sich gut für den baldigen Start der Corona-Impfungen der 5- bis 11-Jährigen gerüstet. Ab dem 8. Dezember sind Termine dafür buchbar, am 13. Dezember soll dann die erste Impfstofflieferung im Freistaat eintreffen. „Wir sind jetzt erst mal gut vorbereitet – es kann losgehen!“, so Silke Fließ vom Thüringer Gesundheitsministerium.

Biontech-Dosen kommen am 13. Dezember

Der Bund hat die ersten Dosen für den 13. Dezember angekündigt – die Kinder-Impfungen starten dann am nächsten oder übernächsten Tag, da der Impfstoff noch an die Impfstellen und Kinderärzte verteilt werden muss. Dann wird in den vier größten Thüringer Impfstellen, d.h. im Katholischen Krankenhaus Erfurt, in Gera, in Leinefelde und in Sömmerda, jeweils von 7:30 Uhr bis 13:30 Uhr und von 14:30 Uhr bis 20:30 Uhr geimpft. Immer eine der vier Impfstrecken ist dort jeweils für die Kinder-Impfungen reserviert. Nach Weihnachten sind dann sogar für alle Thüringer Impfstellen Termine buchbar, vorerst aber nur nachmittags von 14:30 Uhr bis 20:30 Uhr.

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Vorerst keine Impfaktionen in den Schulen geplant

Auch wenn es praktisch erscheint: In den Schulen werden zunächst keine Corona-Impfungen angeboten, da der Aufwand dafür recht hoch ist – unter anderem müsste immer ein Erziehungsberechtigter bei der Impfung dabei sein, und daher war die Resonanz der Schulen bisher eher verhalten. Für andere große Aktionen in der Fläche fehlt zudem der Impfstoff: „Wir werden jetzt wirklich erstmal das Angebot in den Impfstellen machen – wir werden schauen, wie groß das Interesse ist, und dann kann man auch weitere Angebote daran sozusagen orientieren“, so Silke Fließ. Denkbar sind, je nach Nachfrage, zum Beispiel auf den Vormittag erweiterte Öffnungszeiten für die Kinder-Impfungen in allen Thüringer Impfstellen.

Termine ab dem 8. Dezember buchbar

Um besser vorplanen zu können, werden die erste Kinder-Impftermine bereits ab dem 8. Dezember über das Thüringer Impfportal impfen-thüringen.de vergeben. 130.700 Kinder in Thüringen sind aktuell zwischen 5 und 11 Jahre alt – für diese Kinder wird Thüringen insgesamt 121.000 Dosen bestellen, die dann für 86.000 Erstimpfungen und 35.000 Zweitimpfungen nach voraussichtlich 3 Wochen gedacht sind. Den Kindern wird ein niedriger dosierter und anders verdünnter Impfstoff von Biontech verimpft. Bei allen Impfungen in den Impfstellen wird auch ein Kinder- und Jugendarzt anwesend sein.

Impfung auch beim Kinderarzt möglich

Die zweite Impf-Option neben den Impfstellen ist der Kinderarzt – dort erhalten Eltern eine ausführlichere Beratung, zudem kennt der Arzt das Kind und seine medizinische Vorgeschichte besser. Von daher müssen die Eltern selbst entscheiden, wo sie ihr Kind impfen lassen wollen, so Silke Fließ: „Das ist vor allem auch eine Sache des Vertrauensverhältnisses, des Aufklärungsbedarfs und auch, was das Kind vielleicht für Vorerkrankungen mitbringt.“ Es sei aber durchweg positiv, dass sowohl die Impfstellen als auch die Kinderärzte mitimpfen: „Alle unterstützen sich gegenseitig, und nur alle gemeinsam können es auch schaffen, diese große Aufgabe auch so schnell wie möglich und so gut wie möglich zu schultern.“

Nachfragen bei den Kinderärzten steigen

Die STIKO-Empfehlung für die Corona-Impfungen der 5- bis 11-Jährigen ist noch nicht veröffentlicht – dennoch merken die Kinderärzte bereits jetzt, dass die Nachfragen der Eltern steigen. So ergeht es auch Kinderärztin Dr. Heike Reichelt aus Ilmenau: „Wir haben jeden Tag 10 Kontaktaufnahmen, wo die Eltern nachfragen: Wann gibt’s denn Impfstoff, und können sie sich auf eine Art Warteliste setzen.“ Sie impft schwer kranke Kinder zuerst und erhält pro Woche bis zu 5 Ampullen – mit einer Ampulle kann sie dann bis zu 10 Kinder impfen. Das bringt vor allem logistische Herausforderungen mit sich, weil dann 10 Kinder pro Tag kurz hintereinander in die Praxis einbestellt werden müssen. „Also da können wir nicht frühs die Dosen geliefert bekommen und nachmittags fangen wir an zu impfen – das funktioniert leider nicht so gut“, so Dr. Heike Reichelt.

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    Fragen und Antworten zur Corona-Kinderimpfung 07.12.2021
    mit Dr. Heike Reichelt / Kinderärztin in Ilmenau

Corona-Impfung schützt die Kinder

Die Entscheidung für oder gegen eine Corona-Impfung ihrer Kinder müssen Eltern allein treffen. Natürlich sind, wie bei jeder anderen Impfung, auch bei der Corona-Schutzimpfung Impfreaktionen möglich. Diese können von Schmerzen im Arm über Rötungen und Schwellungen bis hin zu Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen reichen – diese Reaktionen treten vorrangig nach der Zweitimpfung und eher selten bereits nach der Erstimpfung auf. Und auch wenn viele an Corona erkrankte Kinder nur einen milden Verlauf haben: Eine Impfung schützt sehr zuverlässig vor einer schweren Erkrankung und auch vor Long Covid und Post Covid. „Wenn ich mein Kind vor einem Long Covid-Verlauf schützen möchte, dann ist es sinnvoll, die Impfung durchzuführen“, sagt Dr. Heike Reichelt. Wichtig zu betonen ist für sie auch: Die Erwachsenenimpfungen müssen weitergehen. „Der beste Schutz wäre, wenn die Erwachsenen in der Bevölkerung eine bessere Durchimpfungsrate hätten.“

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